Profil 19. Etappe

Alberto Contador muss sich seiner Kräfte sehr sicher sein. Denn seine aus purem Revanchismus geborene Solofahrt über den Monte Ologno am Donnerstag hat Körner gekostet, die er möglicherweise auf der 19. Etappe gut gebrauchen könnte. Und daran, dass sein Chef Oleg Tinkov ihn nicht nur den Giro d’Italia, sondern die Tour de France gewinnen sehen möchte, hat er sicher auch nicht gedacht, als er die Retourkutsche für Astanas Kollektivattacke vor dem Mortirolo bestieg.

Wir auch immer, auf dem Programm steht nun die Königsetappe des diesjährigen Giro. 4.800 Höhenmeter sind auf dem 19. Teilstück zu überwinden. Mit 236 Kilometern ist diese Etappe zudem die längste Bergetappe und die Kletterei ballt sich fast komplett auf die zweite Streckenhälfte mit drei aufeinander folgenden Anstiegen der 1. Kategorie.

Nach gut 90 leicht welligen Kilometern erreicht das Feld das Aosta-Tal, wo es zunächst 60 Kilometer nur leicht ansteigend weitergeht. Bei Kilometer 151 beginnt das eigentliche Finale der Etappe. Zunächst geht es über den 20 Kilometer langen, durchschnittlich 5,6 Prozent steilen Anstieg des St. Barthélemy (1.644 m), der jedoch gleich zu Beginn eine 13 Prozent steile Rampe aufweist.

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Nach 34 Kilometern Abfahrt folgt gleich der nächste Anstieg. Der Col de St. Pantaléon ist ein härterer Anstieg. A 16.5 Kilometern geht es im Durschnitt 7,2 Prozent steil bergauf mit maximalen Steigungswerten von 12 Prozent.

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Der Schlussanstieg nach Cervinia ist dann noch einmal 19 Kilometer lang bei einer durchschnittlichen Steigung von 5 Prozent.

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Was wir erwarten: Man weiß schon fast nicht mehr, was man erwarten soll. Dieser Giro birgt jeden Tag eine Überraschung. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Für Astana ist dies die vorletzte Chance noch einmal einen Angriff auf Contador zu starten. Zudem scheint die Teamleitung inzwischen endgültig auf Mikael Landa zu setzen. Fabio Aru musste auf der 18. Etappe viel Nachführarbeit leisten, um den Schaden durch Contadors Attacke zu begrenzen. Vielleicht also wird der junge Italiener eine frühe Attacke setzen, um den Spanier im Rosa Trikot früh zu isolieren. Allerdings machte Aru in den vergangenen Tagen nicht den Eindruck, als habe er die Kraft für so eine Aktion. Und andererseits braucht Contador noch einen Etappensieg.

Favoriten: Mikael Landa, Alberto Contador