Frank Schleck (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Frank Schleck (Trek) hat die schwere 16. Etappe der 70. Vuelta gewonnen. Der Luxemburger gehörte zu einer Ausreißergruppe die sich kurz nach dem Start in Luarca gebildet hatte. Zweiter wurde nach 185 Kilometern und mehr als 5000 Höhenmetern der Kolumbianer Rodolfo Torres (Colombia). Platz Drei holte Moreno Moser (Cannondale-Garmin).

Im Kampf um den Gesamtsieg der Rundfahrt war Joaquim Rodriguez erneut der Stärkste. „Purito“ attackierte im bis zu 30 % steilen Schlussanstieg knapp 800 Meter vor dem Ziel und konnte sich absetzen. Fabio Aru (Astana) kämpfte verbissen um sein Rotes Trikot, erreichte jedoch 2 Sekunden nach Rodriguez das Ziel und muss das Trikot an den Spanier abgeben. Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) konnte sich lange in der Favoritengruppe halten und verlor nur wenig Zeit. Auch Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) zeigte ein starkes Rennen und verlor nur 12 Sekunden auf Rodriguez.

Auch heute weit vorn im Schlussanstieg - Tom Dumoulin (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Auch heute weit vorn im Schlussanstieg – Tom Dumoulin (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

 

So lief das Rennen

Nach dem Start setzten sich 10 Fahrer ab. Schnell hatten Omar Fraile (Caja Rural), Carlos Verona (Etixx-QuickStep), Pierre Rolland (Europcar), Frank Schleck (Trek), Rodolfo Torres (Colombia), Moreno Moser (Cannondale-Garmin), Larry Warbasse (IAM), Cyril Lemoine (Cofidis), George Bennett (LottoNL-Jumbo) und Tsgabu Grmay (Lampre-Merida) einige Minuten Vorsprung. Omar Fraile sammelte an den Bergwertungen jeweils die Punkte und baute seine Führung in der Gesamtwertung des Bergklassements aus.

Das Feld ließ die Ausreißer gewähren und ging es auf der schwere Etappe mit insgesamt sieben Anstiegen locker an. So fuhr die Spitzengruppe zwischenzeitlich 20 Minuten vor dem Feld. Bis 45 Kilometer vor dem Ziel wurde im Hauptfeld locker gefahren, doch dann spannte sich Tinkoff-Saxo im drittletzten Anstieg vor das Feld und schlug ein sehr hohes Tempo an. Schnell verringerte sich der Vorsprung der Ausreißer Sekunde um Sekunde. Auch das Astana-Team beteiligte sich an der Arbeit im Feld.

An der Spitze machte Frank Schleck im vorletzten Anstieg das Tempo und so verringerte sich der Vorsprung nur noch sehr langsam. 22 Kilometer vor dem Ziel hatten die verbliebenen vier Spitzenreiter noch gut 11 Minuten Vorsprung auf das klein gewordene Feld. Torres, Verona und Bennett blieben am Hinterrad von Frank Schleck und ließen den Luxemburger das Tempo machen. Kurz vor dem Gipfel des vorletzten Anstieges war nur noch Torres an Schlecks Seite und der Kolumbianer beteiligte sich nun auch an der Tempoarbeit.

Frank Schleck – Nach langer Zeit wieder eine starke Leistung (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Frank Schleck – Nach langer Zeit wieder eine starke Leistung (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Die erste Attacke aus dem Feld setzte Mikel Nieve (Sky). Der Spanier lag vor der Etappe 2:19 min hinter Aru zurück und das Astana-Team ließ Nieve nicht weg. Über den vorletzten Gipfel des Tages fuhren Frank Schleck und Rodolfo Torres knapp 11 Minuten vor dem Feld. Im Flachstück vor dem Schlussanstieg arbeiteten beide zusammen.

Im Schlussanstieg

Fünf Kilometer vor dem Ziel testete Frank Schleck seinen letzten verbliebenen Fluchtbegleiter und zog nach der Ablösung das Tempo hoch, doch Torres konnte mitgehen. In der Gruppe der Favoriten machte Astana bis in den Schlussanstieg das Tempo, sie erreichten den Fuß des Anstiegs gut 10 Minuten nach dem Führungsduo. Als es richtig steil wurde, setzte sich Majkas Teamkollege Poljanski an die Spitze und machte das Tempo.

Knapp 3 Kilometer vor dem Ziel gelang es Frank Schleck seinen Begleiter Torres abzuhängen. Der Luxemburger zog das Tempo an und Torres verlor schnell an Boden. Schleck quälte sich über die steilen Rampen zum Ziel und feiert seinen ersten Saisonsieg. 

Im Kampf um den Gesamtsieg kontrollierte Astana im Schlussanstieg lange das Tempo. Alejandro Valverde hatte 3 Kilometer vor dem Ziel Probleme und musste reißen lassen. 2 Kilometer vor dem Ziel vielen auch Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) und Domenico Pozzovivo (AG2R) zurück.

 

800 Meter vor dem Ziel gibt
800 Meter vor dem Ziel gibt „Purito“ Gas und setzt sich ab (Foto: Roth&Roth roth-foto.e)

Knapp 1300 Meter vor dem Ziel bekam auch Dumoulin Probleme, biss sich aber am Ende der Gruppe fest. Erst 800 Meter vor dem Ziel musste er endgültig reißen lassen, als Joaquim Rodriguez attackierte. Fabio Aru, der lange am Ende der Gruppe fuhr, setzte nach und konnte den Rückstand auf Rodriguez in Grenzen halten. Rafal Majka hatte zunächst versucht den Angriff von Rodriguez mitzugehen, fiel aber in den sehr steilen letzten Metern noch einige Sekunden zurück. Rodriguez fuhr zwei Sekunden vor Aru über die Ziellinie und erobert damit das Rote Trikot. Tom Dumoulin büßt nur 28 Sekunden ein und liegt nun 1:51 min in der Gesamtwertung hinter Rodriguez zurück.

Fabio Aru kämpft um den Anschluss (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Fabio Aru kämpft um den Anschluss (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)