Vincenzo Nibali (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Vincenzo Nibali (Astana) hat die 109. Austragung der Lombardei Rundfahrt gewonnen. Der Italiener siegte nach 245 Kilometern von Bergamo nach Como als Solist. Zweiter wurde Daniel Moreno (Katusha). Dritter wurde Thibaut Pinot (FDJ). Alejandro Valverde wurde Vierter.

Nibali setzte in einer Abfahrt, etwa 15 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Der 30-Jährige setzte sich ab und konnte bis ins Ziel einen kleinen Vorsprung vor Daniel Moreno verteidigen, der sich im letzten Anstieg aus der Verfolgergruppe abgesetzt hatte.

 

So lief das Rennen

Zu Beginn des Rennens bildete sich ein 11-köpfige Spitzengruppe. Simon Geschke (Giant-Alpecin), Stefan Schumacher (CCC), Enrico Barbin (Badiani CSF), Jan Polanc (Lampre-Merida), Matteo Busato (Southeast), Dennis Van Winden (LottoNL-Jumbo),  Pier Paolo de Negri (Nippo-Vini Fantini), Marco Canola (UnitedHealthcare), Cesare Benedetti (Bora-Argon 18), Jerome Coppel (IAM Cycling) und Oscar Gatto (Androni Giocattoli) setzten sich vom Feld ab. Das Feld ließ sie an der langen Leine.

Im Anstieg zur Madonna del Ghisallo wurde das Finale eröffnet. Aus dem Feld attackierte Tim Wellens und weitere Fahrer setzten nach. Tom Jelte Slagter (Cannondale-Garmin), Michal Kwiatkowski, Zdenek Stybar, Metteo Trentin, Carlos Verona, Lukasz Wisniowski (Etixx-QuickStep), Tim Wellens (Lotto Soudal), Jon Izaguirre (Movistar), Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Timo Roosen (Lotto NL-Jumbo) und Giacomo Nizzolo (Trek) setzten sich vom Feld ab.

Die Spitzengruppe zerfiel und nur Barbin, Van Winden, Benedetti und Canola bleiben zusammen. Geschke, Schumacher und die anderen Fahrer der frühen Fluchtgruppe fielen zurück.

 

Das Finale

Gut 50 Kilometer vor dem Ziel, im schweren, bis zu 25 % steilen Anstieg zum Colma die Sormano, setzte sich Kwiatkowski aus der Verfolgergruppe ab und schloss zur Spitze auf. Der Weltmeister von 2014 ließ mit Cesare Benedetti und Marco Canola die letzten an der Spitze verbliebenen Fahrer der frühen Ausreißergruppe stehen. Tim Wellens setzte nach und schloss kurz vor dem Gipfel zu Kwiatowski auf. In der Verfolgergruppe machte das Astana Team die Nachführarbeit. Philippe Gilbert (BMC) war im Anstieg aus der Verfolgergruppe um Vincenzo Nibali (Astana), Alejandro Valverde (Movistar) und Warren Barguil (Giant-Alpecin) zurückgefallen und versuchte in Abfahrt und dem anschließenden Flachstück den Anschluss wieder herzustellen. 24 Kilometer vor dem Ziel schaffte Gilbert gemeinsam mit Rui Costa (Lampre-Merida), Domenico Pozzovivo (Ag2R) und weiteren Fahrern den Anschluss.
22 Kilometer vor dem Ziel ging es in den vorletzten Anstieg des Rennens. Kwiatkowski und Wellens langen am Fuße der Steigung noch 20 Sekunden vor der Gruppe um Nibali.

Attacke in der Abfahrt – Vincenzo Nibali (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Attacke in der Abfahrt – Vincenzo Nibali (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

 

Die Entscheidung

Zu Beginn des 4 Kilometer langen Anstiegs von Civiglio fiel zunächst Tim Wellens zurück.  Wenig später schloss die Gruppe, angeführt von Astana auch zu Kwiatkowski auf, der dann schnell zurückfiel.
19,5 Kilometer vor dem Ziel testete Nibali seine Gegner und nur Esteban Chaves (Orica-Greenedge) konnte sofort folgen. Nibali nahm das Tempo wieder raus und die Gruppe schloss wieder auf. Diego Rosa (Astana) setzte sich erneut an die Spitze und machte das Tempo. Kurz darauf griff Nibali erneut an, und wieder konnte Chaves am Rad bleiben. Doch Valverde, Mikel Nieve (Sky), Thibaut Pinot (FDJ) und Daniel Moreno (Katusha) konnten wieder aufschließen.
17,5 Kilometer griff erneut Nibali an, Thibaut Pinot konnte folgen. Doch erneut führte Daniel Moreno die Verfolger heran.

Kurz nach dem Gipfel griff Nibali in der Abfahrt an und setzte sich ab. Die Verfolger waren sich nicht einig, und bei jeder Attacke setzte sich Nibalis Teamkollege Diego Rosa sofort ans Hinterrad und neutralisierte jeden Angriff. Schnell wuchs der Vorsprung Nibalis auf mehr als 30 Sekunden.

Im letzten Anstieg, 7 Kilometer vor dem Ziel, griff Daniel Moreno aus der Verfolgergruppe an.

Der erste Sieg bei einem Monument – Vincenzo Nibali (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Der erste Sieg bei einem Monument – Vincenzo Nibali (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)