Die Sprinter

Marcel Kittel (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Marcel Kittel (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
1. Marcel Kittel ist zurück

Nach einem Jahr voller Rückschläge und Enttäuschungen stand am Ende der letzten Saison der Wechsel zum Etixx-Quickstep-Team. Wer auch immer ein Fragezeichen hinter die Rückkehr Kittels in die Weltspitze gesetzt hat, kann es locker gegen ein Ausrufezeichen tauschen. Kittel ist zurück, aber sowas von! Der 27-Jährige hat beim ersten Rennen direkt gewonnen und dann gleich noch die Gesamtwertung der Dubai-Tour gewonnen. Beeindruckend ist vor allem, wie dominant er die Sprints gewonnen hat. Die Konkurrenz musste fast fürchten, mit einem Zeitabstand gewertet zu werden. Kittel ist super in Form, fühlt sich bei Etixx-Quickstep pudelwohl und bleibt trotzdem bescheiden – so kann es aus deutscher Sicht gern weitergehen.

 

2. Andre Greipel im Soll

Auch Andre Greipel ist gut in die Saison gestartet. Der 33-Jährige gewann zwei Rennen der Mallorca-Challenge und scheint gut über den Winter gekommen zu sein. Bei der Algarve-Rundfahrt hatte der Rostocker Pech und wurde in einen Sturz verwickelt, doch die Verletzungen sind offenbar nicht allzu schlimm. Auch wenn er das erste Duell mit Kittel verloren hat, Greipel wird auch in diesem Jahr seine Erfolge einfahren. Aus deutscher Sicht darf man sich schon auf spannende Duelle der besten Sprinter der Welt freuen, hoffentlich auch bei der Tour de France.

UPDATE: Wie das Lotto-Soudal-Team am Montagnachmittag mitteilte, hat sich Andre Greipel bei seinem Sturz doch schwerer verletzt. Eine Rippe ist gebrochen, sodass der Rostocker doch etwas pausieren muss.

 

3. Alexander Kristoff in Klassikerform

Alexander Kristoff scheint in ähnlicher Frühjahrsform zu sein, wie im letzten Jahr, als er die Ronde van Vlaanderen gewann. Nur im Auftaktsprint der Qatar-Rundfahrt musste er sich geschlagen geben, sonst gewann er jeden Sprint. Ok, er musste weder Kittel noch Greipel niederringen, doch fünf Etappensiege sind ein Wort. In der Form ist Kristoff der Top-Favorit für Mailand-Sanremo.

 

4. Mark Cavendish mit Luft nach oben

Der Brite will in diesem Jahr auch auf der Bahn auf Medaillenjagd gehen und hat sein Training im Winter angepasst. Vermutlich wird es ein paar Rennen brauchen, bis Cav seine volle Leistungsfähigkeit in den Sprints erreicht. Trotzdem hat er mit seinem Sieg zum Auftakt der Qatar-Rundfahrt gezeigt, dass mit ihm auch dieses Jahr zu rechnen sein wird.

 

 

Die Klassiker-Fraktion

Edvald Boasson Hagen (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Edvald Boasson Hagen (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
5. Edvald Boasson Hagen mit neuem Schwung

Auch Edvald Boasson Hagen ist bereit für die Klassiker. Drei Etappensiege hat der Norweger schon auf dem Konto, und nicht nur bei der Bergankunft am Green Mountain (Oman) hat er gezeigt, dass er auch bergauf ziemlich stark ist. Der Gent-Wevelgem-Sieger von 2009 scheint endlich wieder so stark zu sein, dass er bei den großen Klassikern im Frühjahr um den Sieg mitfahren kann.

 

6. Greg Van Avermaet bereit für den großen Sieg

Greg Van Avermaet war schon mehrfach ganz nah dran, am großen Klassikersieg. Allein im letzten Jahr stand er sowohl bei der Ronde, als auch in Roubaix auf dem Podium. Der Belgier ist reif für den ersten ganz großen Sieg, und die Frühform stimmt. Zwar wurde der Belgier von Kristoff und Boasson Hagen im Sprint geschlagen, doch die langen Klassikerrennen sind etwas anderes, als Etappen bei Rundfahrten. Wenn alles passt, kann es für Van Avermaet DAS Frühjahr werden.

 

7. Fabian Cancellara in Form für die Klassiker

Mit seinem Sieg beim Zeitfahren der Algarve-Rundfahrt hat der Berner gezeigt, dass er ordentlich Power in den Beinen hat. Cancellara scheint bereit für die Klassiker. Es ist sein letztes Frühjahr als Profi und er ist definitiv in der Lage, sich mit einem ganz großen Sieg von den Klassikern zu verabschieden. Neben dem Zeitfahrsieg über Tony Martin wird ihm auch der Erfolg bei der Mallorca-Challenge viel Selbstvertrauen geben.

 

Die Rundfahrer

 

Vincenzo Nibali (Foto: ©Muscat Municipality/Paumer/Kåre Dehlie Thorstad)
Vincenzo Nibali (Foto: ©Muscat Municipality/Paumer/Kåre Dehlie Thorstad)
8. Vincenzo Nibali auf Kurs für den Giro

Auch wenn man einen Erfolg bei der Oman-Rundfahrt nicht überbewerten soll, der „Hai von Messina“ ist sehr gut über den Winter gekommen. Das große Saisonziel ist in diesem Jahr der Giro, und wenn es Nibali gelingt, die Form bis zum Giro-Start kontinuierlich aufzubauen, ist er einer der Top-Favoriten.

 

9. Alberto Contador top motiviert für den großen Tour-Abschied

Offenbar hat auch Alberto Contador im Winter nicht auf der faulen Haut gelegen. Der Madrilene gewann die letzte Etappe der Algarve-Rundfahrt und bewies eine ordentliche Frühform. Contadors Ziel ist der Sieg bei der Tour, deshalb ist die Form im Februar noch nicht entscheidend. Doch Contador sieht, dass er mithalten kann und der Fahrplan passt, das ist enorm wichtig für die Moral, denn sein großer Rivale Chris Froome ist ähnlich gut in die Saison gestartet.

 

10. Alejandro Valverde freut sich schon auf den April

Wie Alejandro Valverde am letzten Berg der Ruta del Sol die Konkurrenz abhängte, war sehr beeindruckend. Der inzwischen 35-Jährige hat in Andalusien noch einmal richtig Selbstvertrauen für die Ardennen-Klassiker getankt. Jeweils 3x hat er bereits Lüttich-Bastogne-Lüttich und den Fleche Wallone gewonnen, so wie sich Valverde bereits im Februar präsentiert, ist mit ihm auch in diesem Frühjahr zu rechnen.