Der Taaienberg wird von den Belgiern gern „Boonen-Berg“ genannt, weil Klassikerspezialist Tom Boonen den steilen Anstieg gern dafür nutzt, der Konkurrenz mal richtig auf den Zahn zu fühlen. Doch am Samstag war es nicht Boonen, der angriff, sondern Luke Rowe (Sky). Am rechten Rand der Straße, auf einem schmalen Beton-Stück donnerte der Sky-Profi den Taaienberg hinauf. An seinem Hinterrad folgte Greg Van Avermaet, der den richtigen Riecher bewies. Helling Nummer 9, 56 Kilometer vor dem Ziel wurde zur Schlüsselstelle des Rennens. Das lag zum einen an Tiejs Benoot und Peter Sagan, die nachsetzten, aber auch am Etixx-Quickstep-Team, dass keinen Fahrer hinterherschickte. Tiejs Benoot setzte schon im Anstieg nach, Sagan schloss die Lücke dann endgültig nach der Steigung, von Etixx-Quickstep keine Spur.

Luke Rowe mit Greg Van Avermaet am Taaienberg (Foto: Roth&Roth roth-foto.de
Luke Rowe mit Greg Van Avermaet am Taaienberg (Foto: Roth&Roth roth-foto.de

Es hatten sich vier extrem starke Fahrer aus vier stark besetzten Mannschaften zusammen gefunden. Die Verantwortung im Feld lag nun bei DER Klassikermannschaft – Etixx-Quickstep. Unterstützung bekam man bei der Verfolgung kaum. Das Quartett arbeitete gut zusammen und schloss schnell zu den Ausreißern auf, die seit der Startphase vorn fuhren. Trek-Segafredo versuchte lieber noch einen Fahrer nach vorn zu schicken, als Etixx zu helfen. Erst Theuns, dann Stuyven versuchten vor zu fahren, schafften es aber nicht an die Spitze. So machten vorn vier Top-Fahrer gemeinsam das Tempo, während im Feld Etixx-Quickstep allein arbeitete. Der Vorsprung des Quartetts pendelte um eine Minute. Etixx-Quickstep hat die entscheidende Attacke verpasst, weil man am Fuße des Taaienbergs zu weit hinten fuhr. Das Sturzpech von Tony Martin und Defekte von Niki Terpstra ließen die Chancen auf einen erneuten Zusammenschluss zusätzlich schwinden.