Es ist die letzten flachere Etappe vor dem großen Finale des Giro. Doch auch dieser Tag sollte nicht unterschätzt werden. Mit 240 Kilometern ist es eine lange Etappe und die Schwierigkeiten warten am Ende des Tages. Es dürfte zu Beginn einen heißen Kampf um die Ausreißergruppe geben, denn sie hat sehr gute Chancen durchzukommen. Die Teams der Klassementfahrer wollen vor den schweren Alpenetappen alle Körner sparen und so werden sie wenig in die Aufholjagd investieren – vorausgesetzt, es ist niemand Gefährliches in der Fluchtgruppe vertreten. So könnte es durchaus einige Zeit dauern, bis alle Teams mit der Zusammensetzung der Gruppe zufrieden sind und diese davonziehen kann.

 

Die Strecke

Nach dem Start in Muggio gibt es auf den ersten 170 Kilometern keine topografischen Schwierigkeiten. Steht die Gruppe, hat man im Feld genügend Zeit ausgiebige Pläuschchen zu halten. Bei einer ähnlichen Etappe im vergangenen Jahr kommentierte Simon Geschke in unserem Tagebuch, dass es extrem langweilig war und er irgendwann mit jedem mal erzählt hatte.

Das Finale der Etappe verspricht jedoch Spannung, denn wenn der Zielort erreicht ist, macht der Kurs noch einen Schlenker. Zunächst geht es das erste Mal die steile Via dei Principi d’Acaja hinauf und dann geht es ab Rennkilometer 220 richtig zur Sache. Der Pramartino-Anstieg ist zwar nur 4,6 km lang, aber 10,5% steil – im Schnitt! Es gibt Rampen von bis zu 17%. Es folgt eine Abfahrt, ehe 2,5 km vor dem Ziel noch einmal die fiese Rampe Via dei Principi d’Acaja wartet. Zwar nur 500 m lang, aber bis zu 20% steil – auf schmaler Straße mit Kopfsteinpflaster. Hier muss man dann nach 238 Kilometern noch einmal richtig die Beine durchbluten.

Giro16_E18_B1
Profil des Pramartino
Profil der letzten Kilometer zum Ziel der 18. Etappe
Profil der letzten Kilometer zum Ziel der 18. Etappe

 

Die schwierige Anfahrt zum Ziel der 18. Etappe des Giro 2016
Die schwierige Anfahrt zum Ziel der 18. Etappe des Giro 2016

 

Die Favoriten

Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir zwei Rennen in einem sehen. Wer es am Anfang der Etappe in die Gruppe schafft, kann sich Hoffnungen auf den Etappensieg machen. Georg Preidler, Nicola Boem, Diego Ulissi, Giovanni Visconti, Maxime Monfort, Alexandr Kolobnev, Eugenio Alafaci, Manuel Quinziato oder Riccardo Zoidl wären heiße Kandidaten. Doch das halbe Feld will in der Gruppe sein. Bei den Favoriten darf man die Attacke von Alejandro Valverde erwarten. Diese kurzen heftigen Rampen sind nach dem Geschmack des Spaniers. Doch mit Blick auf die bevorstehenden Tage wird sich niemand weit aus dem Fenster lehnen.

*****
**** Diego Ulissi, Giovanni Visconti
*** Nicola Boem, Alejandro Valverde
** Georg Preidler, Damiano Cunego
* Stefano Pirazzi, Sebatsian Henao

Start: 11.15 Uhr
Ziel: ~17.00 Uhr
TV: 14:45 Uhr Eurosport