Die zweite Etappe der Tour de France 2016 führt über 183 Kilometer von Saint-Lô nach Cherbourg. Nach dem Start in Saint-Lô verläuft der Parcours zunächst nach Süden und dann in einer Schleife nach Nord-Westen an die Küste. Die Wetterprognose lautet: Regenschauer zu Beginn und Windböen bis zu 47 km/h an der Küste.

Auf den ersten 50 Kilometern warten gleich drei Bergwertungen der 4. Kategorie. Die erste steht schon nach 10 Kilometern an. Paul Voß wird sicher versuchen, sein Trikot zu verteidigen. Doch das ist nicht so leicht, da es 1,5 Kilometer vor dem Etappenziel an der Bergwertung der 3. Kategorie zwei Zähler für den Ersten gibt. Da bei Punkte-Gleichstand der Sieger der höheren Berg-Kategorie das Trikot erobert, würde Paul Voß (aktuell 2 Punkte) das Trikot nur sicher behalten, wenn er erneut punktet und im Ziel die meisten Punkte hat.

Tour de France 2016 – Karte der 2. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 2. Etappe

Nach der Sprintwertung bei Rennkilometer 107,5 erreicht das Peloton die Küste. Hier drohen Windkanten und die Favoriten werden sich erneut vorn im Feld aufhalten wollen. So gibt es sicher wieder harte Positionskämpfe.

Da die Etappenankunft für die reinen Sprinter zu schwer ist, darf man gespannt sein, wer im Feld die Kontrolle übernimmt. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel führt die Strecke wieder ins Landesinnere und die Gefahr von Windstaffeln ist geringer. Aber es warten mehrere kleinere Anstiege, ehe es zum schwierigen Finale geht.

Profil der letzten Kilometer der 2. Etappe der Tour de France 2016
Profil der letzten Kilometer der 2. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: © A.S.O.)

 

 

Das Finale

Der Anstieg zur Côte de La Glacerie ist 1,9 Kilometer lang und durchschnittlich 6,5% steil. Nach dem kategorisierten Anstieg sind es nur noch 1,5 Kilometer bis zur Ziellinie und die letzten 700 Meter geht es ebenfalls mit knapp 6% bergan. Die Favoriten auf den Toursieg wollen hier keine Zeit verlieren und werden alle weit vorn in den Schlussanstieg fahren wollen. So dürfte das Tempo ziemlich hoch sein und es vor dem Anstieg einen harten Positionskampf geben. In der Anfahrt gibt es einige Kurven und die Straße wird schmal – Hektik vorprogrammiert.

Profil Côte de La Glacerie (Foto: A.S.O.)
Profil Côte de La Glacerie (Foto: © A.S.O.)

 

Die Favoriten

Dieses Finale ist etwas für die Klassikerfahrer und Puncheure. „Für mich ist das zu schwer“, sagte John Degenkolb mit Blick auf das Finale. Es sind eher Fahrer wie Julian Alaphilippe, Greg van Avermaet, Joaquim Rodriguez oder Alejandro Valverde, die hier sehr gute Chancen haben. Auch Peter Sagan gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Ob das Finale für Edvald Boasson Hagen und Michael Matthews ebenfalls zu schwer ist, wird sich zeigen. Bietet sich für einen der Klassementfahrer die Gelegenheit für einen Etappensieg, werden sie ihre Chance nutzen. Die Position zu Beginn des Anstiegs wird enorm wichtig sein.

 

***** Julian Alaphilippe, Greg van Avermaet, Alejandro Valverde
**** Joaquim Rodriguez, Peter Sagan, Paolo Tiralongo, Daniel Moreno
*** Edvald Boasson Hagen, Vincenzo Nibali, Romain Bardet,
** Michael Metthews, Warren Barguil, Tom Dumoulin, Adam Yates

 

Start: 12.40 Uhr
Ziel: ca. 17.15 Uhr