Die sechste Etappe ist 190,5 Kilometer lang und führt von Arpajon-sur-Cère nach Montauban. Die Strecke verläuft wellig in Richtung Südwesten. Drei Bergwertungen, zwei der 3. Kategorie und eine der 4. Kategorie müssen bewältigt werden. Es ist die letzte Chance für die Sprinter vor den Pyrenäen. Doch auf den kleinen Straßen mit welligem Profil haben auch gute Roller eine Chance auf einen Ausreißersieg.

Es wird darauf ankommen, wie groß die Fluchtgruppe ist und welches der Sprinterteams die Kraft aufwenden will, die Ausreißer wieder einzufangen. Dimension Data hat zwei Etappensiege eingefahren und wird vielleicht lieber einen Fahrer wie Stephen Cummings mit in die Gruppe schicken, als im Feld hart für den Sprint zu arbeiten.

Auch Etixx-QuickStep hat einen Etappensieg mit Marcel Kittel eingefahren und wird für die Pyrenäen noch Kräfte für ihre Klassementfahrer Julian Alaphilippe und Daniel Martin sparen wollen. Bleibt zunächst nur Lotto-Soudal für Andrè Greipel. Der Deutsche Meister will unbedingt einen Tour-Etappensieg einfahren, auch um sich für die WM als Kapitän zu empfehlen. Doch bislang läuft es nicht. Beim schweren Sprint auf der vierten Etappe war Greipel derart chancenlos, dass er kurz nach dem Antritt die Beine hoch nahm. Kraftpaket Kittel triumphierte. Es ist also durchaus fraglich, ob die Lotto-Soudal-Mannschaft viele Kräfte investiert um dann am Ende Gefahr zu laufen, erneut mit leeren Händen dazustehen.

Möglicherweise bekommt man Unterstützung von Direct Energie. Bryan Coquard wurde am Dienstag hinter Kittel Etappenzweiter und will zeigen was er drauf hat. Doch die Zielgerade in Montauban ist leicht abfallend, und das ist nichts für das französische Leichtgewicht, sondern eher für Highspeed-Sprinter wie Marcel Kittel. So darf man also auch hinter Direct Energie ein Fragezeichen machen, wenn es um Nachführarbeit geht. Zumal sie im Team einige gute Rolleure haben, die bei dieser Etappe aus einer Gruppe erfolgreich sein können.

Was für Greipel und sein Lotto-Soudal Team gilt, gilt erst recht für Alexander Kristoff und Katusha. Kristoff macht nicht den Eindruck, als könne er sich gegen Greipel, Kittel und Cavendish durchsetzen. Zudem hat man mit Purito Rodriguez und Jurgen van den Broeck zwei Klassementfahrer dabei.

Wer soll also die Gruppe zurückholen? Vielleicht verbünden sich die Sprinter-Teams und nehmen den Ausreißern gemeinsam den Wind aus den Segeln.

Tour de France 2016 – Karte der 6. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 6. Etappe

 

Die Anfahrt zum Ziel ist komplett flach, doch es gilt eine 90 Grad Rechtsurve knapp 400 Meter vor dem Ziel zu durchfahren. Hier sollten die Sprinter schon in guter Position sein, sonst ist der Weg zum Ziel zu knapp.

DIe Anfahrt zum Ziel der 5. Etappe der Tour de France 2016
Die Anfahrt zum Ziel der 5. Etappe der Tour de France 2016

 

Das Profil der letzten Kilometer der 6. Etappe der Tour de France 2016
Das Profil der letzten Kilometer der 6. Etappe der Tour de France 2016

 

Die Favoriten:

***** Marcel Kittel
**** Mark Cavendish, André Greipel, Dylan Groenewegen
*** Bryan Coquard, Sonde Holst Enger, Peter Sagan
** Edward Theuns, Michael Matthews,
* Christophe Laporte, John Degenkolb, Davide Cimolai

 

Start: 12:45 Uhr
Ziel. ca. 17.15 Uhr