Die neunte Etappe der Tour führt über 184 Kilometer von Vielha Val d’Aran nach Andorra Arcalis. Es ist das große Finale in den Pyrenäen, eine schwere Etappe mit der ersten Bergankunft der Tour. Die Fahrer werden die Anstrengungen der ersten Tour-Woche und der letzten Bergetappen spüren. Noch einmal stehen mehr als 53 Kletter-Kilometer an, ehe der erste Ruhetag winkt.

 

Die Strecke

Anders als in den letzten Tagen, geht es direkt nach dem Start bergan. Die Chancen stehen also gut, dass sich schon im ersten Anstieg die Gruppe des Tages bildet. Doch für die Sprinter wird es ein harter Auftakt sein, denn sie laufen Gefahr nach wenigen Kilometern abgehängt zu werden.

Vermutlich wollen die Teams der Favoriten einen Fahrer in der Fluchtgruppe platzieren, damit dieser später noch Helferdienste leisten kann. Doch so kann es durchaus eine Weile dauern, ehe eine Gruppe steht, die von allen Teams akzeptiert wird.

Nach 19 Kilometern ist der Gipfel des Port de la Bonaigua erreicht. Der Anstieg ist 13,7 Kilometer lang und im Schnitt 6,1 % steil.

Nach einer langen Abfahrt geht es 30 km flach, ehe der nächste Anstieg ansteht. Der Port del Cantò ist mit 19 Kilometern recht lang, aber durchschnittlich nur 5,4% steil.

Tour de France 2016 – Karte der 9. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 9. Etappe

 

Nach der Bergwertung geht es fast 30 Kilometer bergab, ehe es gut 20 Kilometer leicht ansteigend zur Sprintwertung geht. Anschließend steht schon der nächste Anstieg an. Der Côte de la Comella ist kurz, aber knackig (4.2 km Anstieg nach 8.2%) und eröffnet das harte Finale der Etappe.

Das Finale der 9. Etappe der Tour de France 2016
Das Finale der 9. Etappe der Tour de France 2016

 

Nach der kurzen Abfahrt vom Comella folgen nur fünf flache Kilometer, ehe der Anstieg zum Col de Beixalis beginnt. Dieser ist recht unangenehm und vor allem zu Beginn recht steil. 6.4 km Anstieg mit 8,5% nur oben wird es flacher. Dieser Berg bietet durchaus Gelegenheit zur Attacke! Vor allem dann, wenn man vorn einen Helfer hat, der nach der Abfahrt Tempo machen kann, wäre es eine taktische Option schon anzugreifen.

Nach der Abfahrt warten 10 leicht ansteigende Kilometer, ehe der Schlussanstieg beginnt. Die Steigung nach Andorra ist 10,1 Kilometer lang und 7,2% steil. Es ist ein gleichmäßiger Anstieg für gute Roller. Ein echter Jan-Ullrich-Berg eben 😉 (sorry, musste sein).

Auch wenn es kein Monster-Berg ist, die erste Tourwoche war hart und die letzten Tage in den Pyrenäen ebenso. Hier geht niemand frisch in den letzten Anstieg! Es kann also durchaus zu größeren Abständen kommen.

 

Die Favoriten

Zu Beginn der Etappe wird es wieder die obligatorische Fluchtgruppe geben. Deren Zusammensetzung auch der Plan der beiden Top-Favoriten Chris Froome und Nairo Quintana wird darüber entscheiden, ob die Gruppe eine Chance auf den Etappensieg hat. Doch es ist eher davon auszugehen, dass Froome und Quintana mit dem Etappensieg auch Klarheit im Klassement schaffen wollen. Darauf deutet auch die Fahrweise der Sky-Mannschaft auf der achten Etappe hin. Dort schlug man den ganzen Tag ein hohes Tempo an und ließ so den Ausreißern keine Chance.

Dennoch ist die Etappe natürlich auch für das Bergklassement sehr interessant. Rafal Maijka hat nur einen kleinen Vorsprung auf Thibaut Pinot und so gehen vielleicht beide in Gruppen mit. Auch Mathias Frank, Alexis Vuillermoz, Serge Pauwels, Ruben Plaza oder Ilnur Zakarin sind heiße Anwärter auf einen Platz in der Gruppe.

 

***** Chris Froome, Nairo Quintana
**** Romain Bardet, Daniel Martin
*** Richie Porte, Tejay van Garderen, Joaquim Rodriguez, Fabio Aru
** Bauke Mollema, Adam Yates, Sergio Henao
* Louis Meintjes, Jurgen van den Broeck, Alejandro Valverde

 

Start: 11:55 Uhr
Ziel: ca, 17:25 Uhr