Das 10. Teilstück führt über 197 Kilometer von Escaldes-Engordany nach Revel. Nach den schweren Pyrenäen-Etappen und dem Ruhetag geht es nun gen Osten in flaches Terrain. Ob die Sprinter oder die Ausreißer in Revel jubeln können, wird sich erst im Rennen zeigen, denn nach dem Start geht es zunächst steil bergauf.

 

Die Strecke

Vom Start weg geht es bergan. Der Anstieg zum Port d’Envalira gehört zur 1. Kategorie, ist 22.6 Kilometer lang und im Schnitt 5,5% steil. Es ist also eine gute Gelegenheit für eine kletterstarke Ausreißergruppe viel Zeit auf das Feld herauszufahren. Vermutlich werden wir auch die Fahrer vorn sehen, die um das Bergtrikot kämpfen. Nach einem Ruhetag direkt mit solch einem Brocken in das Rennen zu starten, könnte ein paar Fahrer vor große Probleme stellen. Denn nicht alle Profis können nach einem Ruhetag sofort in den Rennbetrieb umschalten. Man wird wohl viele Fahrer vor dem Start auf der Rolle sehen.

Nach dem Gipfel geht es fast 35 Kilometer bergab nach Ax-Les-Thermes. Hat sich eine Gruppe zu Beginn einige Minuten absetzen können, hat sie große Chancen durchzukommen. Denn ob die Sprinter viel Energie aufwenden wollen, um die Gruppe zurückzuholen ist fraglich. Zwar ist der Rest der Etappe größtenteils flach, doch wenige Kilometer vor dem Ziel wartet eine weitere Bergwertung auf die Fahrer. Der Anstieg ist 1,8 Kilometer lang und immerhin 6,6% steil. Vom Gipfel sind es nur 7 Kilometer bis zur Ziellinie. Viel Zeit zurückzukommen bleibt also für abgehängte Fahrer nicht.

Gut möglich also, dass die schweren Sprinter ohnehin keine Chance auf den Etappensieg sehen und ihre Helfer gar nicht einspannen wollen, die Gruppe zurückzuholen.

Das Profil der letzten Kilometer der 10. Etappe der Tour de France 2016
Das Profil der letzten Kilometer der 10. Etappe der Tour de France 2016

 

Die Favoriten

Das man auf dieser Etappe aus einen Fluchtgruppe großen Chancen auf einen Etappensieg hat, dürfte wohl einige Fahrer motivieren, zu Beginn mitzuspringen. Es könnte also ein ziemlich schneller Start werden, weil viele in die Gruppe wollen. Doch bei dem schweren Anstieg kommen eh nur die zähen Fahrer ganz vorn über die Kuppe. Neben Rafal Majka und Thibaut Pinot, die ums Bergtrikot kämpfen, sind auch Fahrer wie Jarlison Pantano, Diego Rosa, Simon Geschke, Tom Jelte Slagter, Tony Gallopin, Thomas Voeckler, Oscar Gatto oder Romain Sicard heiße Tipps für die Gruppe.

Ob auch Peter Sagan versucht in der Gruppe zu sein, muss man abwarten. Für ihn könnte sich eine Flucht doppelt lohnen, denn am Zwischensprint gibt es zunächst 20 Punkte im Kampf um Grün zu holen und dann im Ziel noch einmal ordentlich Zähler, auch wenn er die Etappe nicht gewinnen sollte. Doch wenn Sagan in der Gruppe ist, könnte man im Hauptfeld auch nach dem Anstieg Vollgas hinterherfahren um den Weltmeister schon vor der Sprintwertung einzuholen.

 

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**** Peter Sagan, Greg van Avermaet, Bryan Coquard, Michael Matthews
*** Mark Cavendish, André Greipel, John Degenkolb
** Edward Theuns, Matti Breschel, Davide Cimolai, Alexander Kristoff
* Marcel Kittel, Thomas Voeckler, Tony Gallopin, …

 

Tour de France 2016 – Karte der 10. Etappe
Tour de France 2016 – Karte der 10. Etappe (Foto: ASO)

 

Die anfahrt zum Ziel der 10. Etappe der Tour de France 2016
Die Anfahrt zum Ziel der 10. Etappe der Tour de France 2016 (Foto: ASO)

Start: 12:25 Uhr
Ziel: 17:10 Uhr