Es ist die letzte Etappe der 103. Tour de France. Die Tour d’honneur, die Ehrenrunde für die Helden der Landstraße. Chris Froome und alle anderen Trikot-Träger werden auf den ersten Kilometern des letzten Teilstücks gefeiert und auf unzähligen Fotos verewigt. Froome wird mit Champagner anstoßen und sich bei seinen Teamkollegen bedanken. Doch irgendwann wird das Tempo angezogen und auf dem Rundkurs in Paris ein richtiges Radrennen ausgetragen. Die Sprinterteams werden das Rennen kontrollieren und jeder der endschnellen Männer will diesen prestigeträchtigen Sieg einfahren. Der Sprintsieg auf dem Champs-Élysées hat einen riesigen Stellenwert.
Die Strecke
Über 113 Kilometer führt die letzte Etappe vom Vorort Chantilly zum Champs-Élysées. Nach 31,5 Kilometern wird eine Bergwertung der 4. Kategorie ausgetragen. Nach 58,5 Kilometer passiert das Peloton zum ersten Mal den Zielstrich. Dann müssen noch acht Runden auf dem 6,8 Kilometer langen Rundkurs zwischen Louvre und Arc de Triomphe absolviert werden.
Die Favoriten
Für einen erfolgreichen Sprint in Paris ist die Position im Feld enorm wichtig. Gut 400 Meter vor dem Ziel geht es in einer Links-Rechts-Kombination von der Rue de Rivioli auf den Champs-Élysées. Wer hier nicht unter den ersten zehn Fahrern ist, hat kaum noch eine Chance auf den Etappensieg. Nach drei harten Tour-Wochen entscheidet nicht nur die reine Sprintschnelligkeit, sondern auch die Kraftreserven. Im letzten Jahr gewann souverän André Greipel vor Bryan Coquard und Alexander Kristoff. Die beiden Austragungen zuvor siegte jeweils Marcel Kittel, der im letzten Jahr die Tour verpasste.
Eigentlich wäre Alexander Kristoff an der Reihe, denn der Norweger war jeweils sehr stark und landete weit vorn. Auch in dieser Tour schien er immer stärker zu werden, je länger das Rennen dauert. Doch das gilt auch für John Degenkolb. Nach schwerem Unfall und verpasstem Frühjahr kommt Dege immer besser in Schwung. Gegen die reinen Sprinter wie Kittel und Greipel hat Degenkolb bei klassischen Sprints zwar meist das Nachsehen, doch auf der leicht ansteigenden Zielgeraden von Paris, am Ende einer schweren Rundfahrt ist ihm eine Überraschung zuzutrauen.
***** Marcel Kittel, André Greipel
**** Alexander Kristoff, Bryan Coquard
*** John Degenkolb, Edvald Boasson Hagen, Sondre Holst Enger
** Davide Cimolai, Christophe Laporte, Dylan Groenewegen
* Michael Matthews, Daniel Mclay
Start: 16:05 Uhr
Ziel: ~19:10 Uhr
