Greg van Avermaet hat das olympische Straßenrennen von Rio gewonnen. Der Belgier setzte sich nach 237,5 km vor dem Dänen Jakob Fuglsang durch. Bronze holte der Pole Rafal Majka.

Das extrem spannende Rennen wurde erst auf den letzten Kilometern entschieden. Rafal Maijka gehörte zu einem Ausreißertrio um Vincenzo Nibali und Sergio Henao. Am letzten Anstieg hatten sie sich aus einer Spitzengruppe um Van Avermaet und Fuglsang gelöst und gingen mit etwa 15 Sekunden Vorsprung in die Abfahrt. Doch dann stürzten Nibali und Henao, sodass Maijka allein die letzten 12 flachen Kilometer zum Ziel in Angriff nahm.

Aus der Verfolgergruppe griffen etwas mehr als sechs Kilometer vor dem Ziel Fuglsang und Van Avermaet an und konnten 1600 Meter vor dem Ziel zum erbittert kämpfenden Majka aufschließen. Schließlich sicherte sich der endschnelle Belgier Van Avermaet im Sprint Gold.

 

Starker Auftritt der deutschen Mannschaft

Die deutsche Mannschaft zeigte ein sehr gutes Rennen. Zunächst machte Tony Martin das Rennen auf den ersten Kilometern schnell, damit sich eine starke Ausreißergruppe bilden konnte. Mit einer beherzten Attacke initiierte Simon Geschke die Fluchtgruppe des Tages, die sich lange vorn behaupten konnte. Für ein sehr gutes Resultat sorgte am Ende Emanuel Buchmann, der das Rennen an der Seite von Toursieger Chris Froome als 14. beendete.

 

So lief das Rennen

Mit dem scharfen Start an der Copacabana begannen die Attacken. Die deutsche Mannschaft fuhr sehr offensiv. Tony Martin zog das Tempo an der ersten Welle an und bereitete den Angriff von Simon Geschke vor. Es bildete sich eine starke sechsköpfige Fluchtgruppe mit Simon Geschke, Michal Kwiatkowski (Polen), Svan Erik Bystrom (Norwegen), Michael Albasini (Schweiz), Jarlinson Pantano (Kolumbien) und Pavel Kochetkov (Russland).

Schnell fuhren die Ausreißer einige Minuten auf das Feld heraus, ehe die Spanier, Italiener und Briten mit der Verfolgungsarbeit begannen.

Das Rennen war in den ersten Stunden von vielen Defekten geprägt. Der Vorsprung der Spitzenreiter schrumpfte auf den vier Grumari-Runden immer weiter zusammen. Etwa 100 Kilometer vor dem Ziel lag das Sextett nur noch knapp zwei Minuten vor dem dezimierten Feld. Vor allem das britische Team sorgte für hohes Tempo im Feld.

Als es 75 Kilometer vor dem Ziel zum ersten, von ingesamt drei Malen den 8,9 Kilometer langen Chinesa-Anstieg hinauf ging, zerfiel die Spitzengruppe. Auch Simon Geschke musste reißen lassen und so blieb nur noch das Duo Kwiatkowski-Kochetkov vorn. Aus dem Feld lösten sich Damiano Caruso (Italy), Greg van Avermaet (Belgium), Rein Taaramae (Estonia), Geraint Thomas (Great Britain) und Sergio Henao (Colombia). Der Kasache Andrey Zeits setzte nach und schloss zur Gruppe um Van Avermaet auf.

An der Spitze musste Kochetkov den Polen Kwiatkowski bei der zweiten Auffahrt zum Chinesa ziehen lassen. Später wurde auch Kwiatkowski von Van Avermaet, Thomas, Caruso, Zeits und Henao eingeholt.

In der Abfahrt vor dem letzten Anstieg konnten Vincenzo Nibali und sein italienischer Teamkollege Fabio Aru gemeinsam mit Rafal Majka, Adam Yates und Jakob Fuglsang zur Spitzengruppe aufschließen.

Im Anstieg attackierte Nibali mehrfach und es setzten sich schließlich Henao, Nibali und Majka ab. Sie gingen mit etwa 15 Sekunden in die technisch anspruchsvolle Abfahrt. Nibali und Henao stürzten und konnten nicht weiterfahren. Majka war allein vorn und wurde erst kurz vor dem Ziel eingeholt. Van Avermaet siegt im Sprint.