David de la Cruz (Foto: Roth&Roth)

Nach einer Energieleistung rollte Alberto Contador (Trek-Segafredo) am Hinterrad von Etappensieger David de la Cruz (Quick-Step) als Zweiter über die Ziellinie und verpasste den Gesamtsieg denkbar knapp. Zwei Sekunden fehlten Contador nach acht Renntagen und einer spektakulären Schlussetappe. Marc Soler (Movistar) wurde Etappendritter. Sergio Henao (Sky) erreichte mit den Verfolgern das Ziel und sicherte sich den Gesamtsieg der Rundfahrt. 

„Ich habe sehr gelitten“, sagte Gesamtsieger Henao nach dem Rennen. „Ich möchte allen danken, die das möglich gemacht haben, meinen Teamkollegen, meiner Frau. Das ist der größte Erfolg meiner Karriere, und diese so einzufahren, auf den letzten Metern von Paris-Nizza ist einfach unglaublich“, so Henao.

 

Contador geht All In 

Contador hatte das Rennen erneut schwer gemacht und bereits am vorletzten Berg attackiert. Wie schon am Vortag bereitete Teamkollege Jarlinson Pantano den Angriff des Trek-Segafredo-Kapitäns vor. Als Contador etwas weniger als 50 Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnte Sergio Henao im Gelben Trikot zunächst noch folgen. Doch dann musste auch er reißen lassen und Contador zog davon. Der Madrilene holte die Ausreißergruppe um Soler und De la Cruz ein. Contador bekam nur wenig Hilfe, genau wie Henao in der Verfolgergruppe, und so lieferten sich die beiden einen Kampf Mann gegen Mann. Am berühmten Col d’Èze, dem letzten Anstieg des Rennens, sah es so aus, als könnte Contador tatsächlich die nötigen 31 Sekunden Vorsprung auf Henao bis nach Nizza retten. 

Leiden bis zum Schluss – Sergio Henao (Foto: Roth&Roth)

Kampf um Sekunden

Erst auf den letzten Kilometern bekam Henao reichlich Unterstützung von seinen Begleitern und er profitierte dabei von den Interessen der Konkurrenten. Für Contador natürlich Pech, aber es ist eben Teil des Sports. Im Kampf um jede Sekunde verlief das dramatische Rennen am Ende bitter für Contador. So schnappte ihm zunächst Soler beim Zwischensprint eine Sekunde Bonifikation weg und dann gingen die zehn Bonussekunden für den Etappensieg an De la Cruz und Contador musste sich mit den sechs Sekunden für Rang zwei begnügen.  Für Contador war es erneut eine bittere Niederlage bei Paris-Nizza, denn im vergangenen Jahr unterlag er ebenso dramatisch und knapp Geraint Thomas.

„Es hat nur ein bisschen gefehlt. Das ist echt schade“, sagte Contador im Ziel. „Ich habe früh angegriffen, und es war etwas weit vor dem Ziel. Aber ich bin glücklich. Es ist ein tolles Rennen und ich bin stolz darauf, eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Ich habe nicht gewonnen, aber ich habe etwas versucht“, sagte Contador.

Henao und Contador – Dan Martin komplettiert das Paris-Nizza-Podium 2017 (Foto: Roth&Roth)


Summary – Stage 8 (Nice / Nice) – Paris-Nice 2017 von tourdefrance