Greg van Avermaet (Foto: Roth&Roth)

Greg van Avermaet (BMC) hat das 115. Paris-Roubaix gewonnen. Der 31-jährige Belgier setzte sich nach 257 Kilometern von Compiègne nach Roubaix im Sprint vor Zdenek Stybar (Quick-Step) durch. Dritter wurde Sebastian Langeveld (Cannondale-Drapac). 
André Greipel (Lotto-Soudal) wurde Siebter, John Degenkolb (Trek-Segafredo) Zehnter.

 

So lief das Rennen

In einer extrem schnellen Anfangsphase gab es viele Attacken, aber es konnte sich keine Gruppe entscheidend absetzen. In der ersten Rennstunde wurden mehr als 50 Kilometer zurückgelegt. Kurz vor dem ersten Pflasterstück (Rennkilometer 97) hatten sich Yannick Martinez (Delko Marseille), Jelle Wallays (Lotto Soudal) und Mickaël Delage (FDJ) aus dem Feld einige Sekunden abgesetzt. Martinez verlor wenig später den Anschluss, doch Wallays und Delage blieben vorn. 

Auf den ersten Kopfsteinpflaster-Passagen gab es mehrere Stürze, auch Mitfavorit Oliver Naesen (AG2R) kam zu Fall, konnte später aber wieder aufschließen. Im schweren Pflasterstück Haveluy Wallers, wenige Kilometer vor dem Wald von Arenberg, hatte Greg van Avermaet Defekt und verlor den Anschluss. Er brauchte lange, ehe er zurück in der Favoritengruppe war.

Rund 110 Kilometer vor dem Ziel schloss Stijn Vandenbergh (AG2R) zum Spitzenduo auf. Mit rund 25 Sekunden Vorsprung ging das Trio in den Wald von Arenberg. Auf dem schweren Pflasterstück fiel die Spitzengruppe auseinander. Wenig später sprang Sylvain Chavanel (Direct Energie) nach vorn und fuhr mit Jelle Wallays rund 30 Sekunden vor dem Feld.

Rund 75 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine Gruppe mit Peter Sagan, seinem Teamkollegen Maciej Bodnar, Daniel Oss (BMC) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo). Das Quick-Step-Team hatte die Attacke verpasst und musste hinterher fahren. Doch wenig später verlor Weltmeister Sagan durch einen Hinterrad-Defekt den Anschluss und fiel mit Bodnar, der ihm sein Rad gab, in die Favoriten-Gruppe zurück. So fuhren Oss und Stuyven allein an der Spitze.

Während die Favoriten sich nicht aus den Augen ließen, machten sich zwischenzeitlich Gianni Moscon (Sky), Jurgen Roaelandts (Lotto-Soudal), Dimitri Claeys (Cofidis) davon. Sie schafften rund 45 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Spitze. Wenig später schloss auch die Favoritengruppe um Tom Boonen, Peter Sagan und Greg van Avermaet auf. An der Spitze fuhr Daniel Oss allein, weil er nach dem Zusammenschluss direkt wieder attackiert hatte.

Etwas mehr als 30 Kilometer vor dem Ziel attackierte Sebastian Langeveld und setzte sich ab. Zdenek Stybar setzte nach und auch Peter Sagan folgte. Doch Sagan hatte erneut Defekt und fiel wieder zurück. So formierte sich eine Gruppe mit Langeveld, Gianni Moscon, Stybar, van Avermaet, Jürgen Roelandts und Jasper Stuyven.

Greg van Avermaet fuhr mit Vollgas in das letzte Pflasterstück der schwersten Kategorie, Carrefour de l’Arbre, 17 Kilometer vor dem Ziel und nur Langeveld und Stybar konnten folgen.

Bis zum Ziel gab es einige Attacken, aber keiner der Drei konnte sich absetzen. Im Veldrome pokerte das Trio und so konnten Moscon und Stuyven noch einmal aufschließen. Im Sprint siegte Van Avermaet vor Stybar.