Michal Kwiatkowski

Michal Kwiatkowski (Sky) hat die 37. Austragung der Clasica Ciclista San Sebastian gewonnen. Der Pole setzte sich nach 231 Kilometern in San Sebastian im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe durch. Zweiter wurde Tony Gallopin (Lotto-Soudal). Platz drei ging an Bauke Mollema (Trek-Segafredo). Tom Dumoulin (Sunweb) wurde Vierter. Kwiatkowskis Teamkollege Mikel Landa erreichte als Fünfter das Ziel.

 

Vorentscheidung am letzten Anstieg

Die Vorentscheidung fiel im letzten Anstieg des Rennens, rund neun Kilometer vor dem Ziel. In der steilen Rampe zum Murgil Tontorra griff Mikel Landa aus dem bereits dezimierten Feld an und riss schnell eine Lücke. Nur Tony Gallopin konnte direkt folgen. Vorjahressieger Bauke Mollema setzte nach und schaffte kurz vor dem Gipfel den Anschluss. Das Trio ging gemeinsam in die Abfahrt.
Wenige Sekunden dahinter lagen Michal Kwiatkowski und Tom Dumoulin. Der Rest der Fahrer hatte bereits deutlichen Rückstand.

 

Sky spielt es taktisch clever

Kwiatkowski und auch Dumoulin schlossen in der Abfahrt zum Spitzentrio auf. Landa hatte vorn das Tempo rausgenommen und so konnte der endschnelle Kwiatkowski aufschließen. Nach der Abfahrt waren es noch rund drei Kilometer bis ins Ziel und Landa setzte seine Attacke. So musste die Konkurrenz nachsetzten und Kwiatkowski nur mitrollen. Dumoulin folgte Landa und Mollema schloss die Lücke, nachdem Landa rausgenommen hatte. So ging das Quintett gemeinsam auf die letzten Meter zum Ziel. Im Sprint setzte sich Kwiatkowski erwartungsgemäß vor Gallopin durch.

„Mikel war der entscheidende Mann“, wusste Kwiatkowski, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Er hat in der Abfahrt auf mich gewartet und wusste genau, was zu tun ist. Wir haben heute eine starke Leistung als Team gezeigt“, so Kwiatkowski in der Pressekonferenz. 


 

 

So lief das Rennen

Nach wenigen Kilometern stand die Ausreißergruppe des Tages. Sven Erik Bystrom (Katusha-Alpecin), Loïc Chetout (Cofidis), Jon Ander Insausti (Bahrain Merida), Mickaël Delage (FDJ), Imanol Erviti (Movistar), Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe) und Matthias Le Turnier (Cofidis) fuhren schnell einen kleinen Vorsprung heraus. Das Feld hielt sie jedoch an der kurzen Leine, der Vorsprung pendelte sich bei rund vier Minuten ein. 
Rund 60 Kilometer vor dem Ziel begann das Finale und das Team Sky zog zusammen mit Cannondale-Drapac das Tempo mächtig an. Der Vorsprung der Ausreißer schmolz schnell zusammen. In der zweiten Auffahrt zum Jaikibel fiel die Spitzengruppe auseinander und Erviti setzte sich mit Le Turnier ab. Aber etwa 55 Kilometer vor dem Ziel waren auch die letzten Ausreißer gestellt.

Nach dem vorletzten Anstieg hatte sich noch einmal eine kleine Gruppe gelöst, doch das Feld ließ sie nicht gewähren. Aus dieser Gruppe attackierte dann Gianni Moscon (Sky) und sorgte so dafür, dass seine Teamkollegen sich im Feld schonen konnten. 
Vor allem Orica-Scott machte die Nachführarbeit. Im letzten Anstieg war Moscon gestellt und Jelle Vanendert (Lotto-Soudal) setzte die erste Attacke. Später griff auch Mikel Nieve (Sky) an. Doch als die großen Favoriten Vollgas gaben, waren sie schnell eingeholt und durchgereicht. 
Landas Attacke sorgte dann für die Vorentscheidung. Kwiatkowski krönte im Sprint eine starke Teamleistung der Sky-Equipe.