Roman Kreuziger

Roman Kreuziger (Orica-Scott) hat den „Pro Ötztaler 5500“ 2017 gewonnen. Das schwere Eintagesrennen der Kategorie 1.1 über 217,4 Kilometer mit Start und Ziel in Sölden wurde zum ersten Mal ausgetragen. Kreuziger setzte sich im letzten Anstieg des Tages aus der Favoritengruppe ab und siegte als Solist.
Simon Spilak (Katusha-Alpecin), der im Aufstieg zum Timmelsjoch lange bei Kreuziger bleiben konnte, erreichte als Zweiter das Ziel. Dritter wurde Giulio Ciccone (Bardiani-CSF). Platz vier ging an Kreuzigers Teamkollegen Robert Power.

 

So lief das Rennen

Nach zahlreichen Attacken zu Beginn des Rennens setzte sich noch vor dem Kühtai, dem ersten von insgesamt vier Pässen, eine achtköpfige Spitzengruppe ab. Mit dabei war auch der Österreicher Daniel Lehner vom Team Felbermayr Simplon Wels, der neben dem Kühtai auch die Bergwertung am Brenner Pass gewann. 

Nach dem Brenner auf Südtiroler Boden wurde das Tempo im Hauptfeld erhöht, wodurch immer mehr Fahrer den Anschluss verloren. Beim Aufstieg zum 14,9 Kilometer langen Jaufenpass zersplitterte die Spitzengruppe und zwei Profis, Michele Gazzara (Sangemini) und Ruben Plaza (Orica-Scott), setzten sich an die Spitze. Hinter den Verfolgern reduzierte sich das Hauptfeld mit den Stars Roman Kreuziger, Simon Spilak, Jan Hirt und den Österreichern Riccardo Zoidl, Hermann Pernsteiner, Alban Lakata und Daniel Geismayr auf nur mehr rund 30 Fahrer. 

Bei der Anfahrt zum 28,9 Kilometer langen Timmelsjoch schafften der 26-jährige Gazzara und der Schweizer Roland Thalmann (Team Roth) wieder den Anschluss an Plaza. Doch aus dem Trio wurde hinauf zum Timmelsjoch bald ein Spitzenfahrer, denn Gazzara und Plaza verloren den Anschluss. Im Verfolgerfeld mit allen Favoriten begann das Rennen jetzt so richtig. Nachdem Thalmann 43 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde, setzte sich Riccardo Zoidl in Szene und attackierte mit Orica-Scott-Profi Damien Howson 13 Kilometer vor der Bergwertung. Nur ein paar Fahrer, darunter Spilak, Hirt, Kreuziger und Geisamyr, konnten zum Duo aufschließen. Die Spitze bestand somit nur noch aus neun Fahrern! Auf den letzten sechs Kilometern des Timmelsjoch kam es zu vielen Attacken. Vier Fahrer fuhren der letzten Bergwertung entgegen: Kreuziger, Spilak, Giro-Etappensieger Giulio Ciccone und Power. Dahinter kämpften Hirt und Zoidl um den Anschluss. Der Tour de France-Gesamtfünfte Roman Kreuziger erhöhte nochmals das Tempo und setzte sich mit Tour de Suisse-Sieger Simon Spilak an die Spitze.

 

Kreuziger (Orica-Scott) und Spilak (Katusha Alpecin) setzten sich rasch von ihren Verfolgern ab. Kurze Zeit später bekam auch Spilak Probleme und der 31-jährige Tscheche Kreuziger fuhr solo dem Ziel entgegen.