Peter Sagan

Für den 5. Dezember war eine Anhörung vor dem Court of Arbitration for Sport (CAS) in Lausanne geplant. Dabei sollte es um die umstrittene Disqualifikation von Peter Sagan bei der Tour gehen. Nach der fünften Etappe der Tour de France 2017 war Sagan ausgeschlossen worden. Der Weltmeister war in einem harten Sprint mit Mark Cavendish aneinander geraten und Cavendish stürzte schwer.

Schon während der Tour hatte das Team Bora-hansgrohe versucht, den Ausschluss per Eilantrag vom CAS zu stoppen, doch der CAS hatte diesen abgelehnt.

 

Sichtung des Video-Materials – Vorfall war „unglücklicher Rennunfall“
 
Nun haben sich die beteiligten Parteien geeinigt und beenden die gerichtliche Auseinandersetzung. „Nach Sichtung aller im Rahmen des Verfahrens vor dem CAS eingebrachter Beweise im Zuge der Prozessvorbereitung, darunter auch detaillierte Videoanalysen, die zum Zeitpunkt der Disqualifikation Sagans durch die Rennleitung noch nicht zur Verfügung gestanden hatten, erkannten nun alle Parteien an, dass es sich bei dem Vorfall um einen unglücklichen Rennunfall gehandelt hatte, wobei die UCI-Kommissäre zum damaligen Zeitpunkt nach bestem Wissen entschieden hatten“, heißt es in einer Mitteilung der UCI. Auf dieser Basis wurde die rechtliche Auseinandersetzung nun beendet und positive Schritte für die Zukunft eingeleitet.

Das Team Bora-hansgrohe ist den Weg vors CAS gegangen, um “ richtig zu stellen, dass Peter keinen Fehlergemacht und Unrecht begangen hat“. Mit der Einstufung des Vorfalls als „unglücklicher und unabsichtlicher Rennunfall“ sieht man sich bestätigt. 

„Es war immer unser Ziel zu zeigen, dass Peter den Sturz von Mark Cavendish nicht verursacht hat. Das war Peters Position vom ersten Augenblick an. Niemand möchte, dass Fahrer stürzen oder sich verletzen, aber das in Vittel, das war ein Rennunfall, wie er in einem Sprint immer passieren kann. Mein Job als Teammanager ist es meine Fahrer und Sponsoren zu beschützen, und ich denke, genau das haben wir als Team getan. Ich wurde in meiner Sichtweise bestätigt, dass weder Peter noch Bora-hansgrohe einen Fehler begangen haben“, so Teammanager Ralph Denk.

 

UCI führt  „Support Commissaire“ ein

„Dieser Fall hat gezeigt, wie wichtig und schwierig die Arbeit der UCI-Kommissäre ist. Daher möchte die UCI ab der kommenden Saison einen „Support Commissaire“, mit spezieller Expertise bei der Videoanalyse, als Unterstützung der Jury bei den wichtigsten UCI WorldTour Rennen einsetzen“, erklärte UCI-Präsident David Lappartient.
 
Auch der UCI-Weltmeister Peter Sagan zeigt sich über die Entwicklung erfreut: „Die Vergangenheit ist bereits vergessen. Es geht darum, unseren Sport in Zukunft besser zu machen. Ich begrüße, dass mein Fall gezeigt hat, wie schwierig die Arbeit der Kommissäre ist, und die UCI Handlungsbedarf erkannt hat. Es ist schön zu sehen, dass es nun positive Entwicklungen gibt, denn für unseren Sport sind faire und nachvollziehbare Entscheidungen sehr wichtig, auch wenn die Emotionen einmal hochgehen.“