Platz 9 – Die letzte Etappe des Critérium du Dauphiné

Chris Froome im Angriffsmodus, Jakub Fuglsang „am Rad“ (Foto: Roth&Roth)

Das letzte Teilstück des Rennens führte von Albertville zum Plateau de Solaison über nur 115 Kilometer. Aber diese hatten es in sich. Es ging über vier schwere Anstiege. Animiert von der kurzen Etappe attackierten die Favoriten auf den Gesamtsieg früh. Die Abstände im Gesamtklassement waren vor der Schlussetappe noch recht klein. Den Fünften, Alejandro Valverde, trennten nur 1:43 min von Gelb. Chris Froome und Jakub Fuglsang trennten nur etwas mehr als eine Minute von Leader Richie Porte.

 

Schnelles Rennen, viele Attacken

Chris Froome (Sky) griff schon früh im Rennen mehrfach an und brachte Leader Richie Porte in Bedrängnis. Porte konnte zwar zunächst alle Angriffe parieren, hatte aber schon am vorletzten Anstieg keine Helfer mehr an seiner Seite. Dann explodierte das Rennen. Alejandro Valverde (Movistar) und Fabio Aru (Astana) attackierten aus der Favoritengruppe und setzten sich ab. Richie Porte war nun in der Pflicht und musste allein nachführen. Dann griffen auch Romain Bardet (Ag2R), Jakob Fuglsang (Astana) und Daniel Martin (Quick-Step) an. Chris Froome wartete ab und verhielt sich taktisch clever.

 

Abwarten, zuschlagen – Froome clever

Die anderen Favoriten hatten sich einige Meter abgesetzt und Froome blieb bei Porte. Doch kurz vor der Bergkuppe attackierte Froome, schloss die Lücke zu den anderen Favoriten und Porte war allein im Wind. Ein perfekt vorgetragener Angriff des Tour-Siegers. Nun musste Porte allein arbeiten, während Froomes Teamkollege Michal Kwiatkowski in der Ebene seinem Kapitän half.

Die Gruppe um Froome holte Aru und Valverde ein und nun musste Froome auch lange Tempoarbeit verrichten. Jetzt nahm das Rennen erneut eine Wendung. Rund sieben Kilometer vor dem Ziel griff dann Daniel Martin an und nur Jakob Fuglsang konnte folgen. Froome büßte Zeit ein und wurde später sogar vom extrem starken Porte eingeholt. Doch der Kampf um den Gesamtsieg wurde im Schlussanstieg zwischen Jakob Fuglsang und Richie Porte ausgetragen.

Am Ende holte sich Fuglsang den Etappensieg und auch das Gelbe Trikot. Porte war zwar der stärkste Fahrer im Rennen, doch ihm fehlten am Ende 10 Sekunden zum Gesamtsieg. Froome hatte zwar nicht gewonnen, aber durch seine Attacken das Rennen geprägt. Fuglsang fuhr clever, profitierte vom Duell Froome vs. Porte und feierte einen seiner größten Erfolge.

 

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