Warren Barguil

 

Wer ist der beste Sprinter? 

Sprinterduelle – wer triumphiert bei der Tour?

Das ist vielleicht sogar die spannendste Frage dieser Tour de France. Beziehungsweise ist es eine Überkategorie für eine ganze Reihe von Fragen. Während man in den vergangenen Jahren schon vor der Tour 1-2 Top-Sprinter als ganz heiße Favoriten auf dem Zettel hatte, gibt es in diesem hinter fast jedem Namen ein Fragezeichen.

Andrè Greipel – Immer für einen Etappensieg gut, aber in diesem Jahr lange ausgebremst und nicht mehr der Jüngste. Dazu die Querelen mit seinem Team, dass wohlmöglich nicht mehr so richtig hinter ihm steht und ihm im nächsten Jahr lieber einen jüngeren Sprinter vor die Nase setzten will.

Caleb Ewan – das Megatalent, der in dieser Saison irgendwie zum Bruchpiloten wurde und nicht die Selbstsicherheit ausstrahlt wie zuvor.

Mark Cavendish – der Altmeister, der in diesem Jahr so viel Sturzpech hatte, dass es fraglich ist, ob er ausreichend in Form sein kann

Marcel Kittel – eigentlich der schnellste Mann der Welt, aber 2018 bislang weit weg von der Dominanz des vergangenen Jahres

Fernando Gaviria – der Mann der Zukunft, aber ohne Sieg auf Europäischen Boden in diesem Jahr

Dylan Groenewegen – bei den Klassikern in der Kälte top, doch nur ein WorldTour-Erfolg in 2018

… Und dann gibt es auch noch Nacer Bouhanni, Peter Sagan & Arnaud Demare, die voll reinhalten werden.

Es gibt keinen Favoriten und das verspricht ein spannendes Rennen! Schon der erste Tag der Tour wird Licht ins Dunkel bringen.

 

Regnet es auf dem Weg nach Roubaix? 

Durch Dauerregen aufgeweichte Strecke – Pave – PARIS – ROUBAIX 1994 – „PARIS-ROUBAIX“

 

Jeder im Tourtross wird vor diesem Tag zum Hobby-Meteorologen. Klar, das Pflaster auf dem Weg nach Roubaix wird heftig und gerade für die Kletterer kein Spaß. Aber,  w e n n   e s   r e g n e t, …. Gemetzel! Dann knallt es, garantiert. Es würde ein epischer Tag werden, den man noch in 15 Jahren als Beispiel nutzen kann, warum solche Etappen unbedingt (nicht) zur Tour gehören. 


Lest hier: Alle Etappen der Tour 2018 mit Profil


Sind drei Mann zwei zu viel? 

Mikel Landa

Mikel Landa, Nairo Quintana und Alejandro Valverde – drei Kapitäne, drei Favoriten, drei Teamkollegen. Geht das gut? Wird ein Leader festgelegt und der Rest muss sich unterordnen? Machen die Jungs da mit, oder haben wir den nächsten #FreeLanda Aufschrei? Tja, manche Teams haben Probleme, …. ;).

 

Was bringt die 65 km Etappe?

Ja, das Popcorn steht bereit, wie die Rolle an den Teambussen. Diese 17. Etappe verspricht ein Spektakel. Attacken ab Start. Angst, Rolle, Knallgas, Vollgas, Blutgeschmack, Himmel der Schmerzen – so sieht das Menü für die Fahrer aus. Ist es, die vielleicht längste Attacke der Welt? Hält dieses Etappe, was sie verspricht? Werden wir uns da das Profil auf die Unterarme tätowieren, nur um diesen Tag nie wieder zu vergessen? Wissen wir nicht, aber geil wärs schon.

 

Kann „G“ drei Wochen?

Geraint Thomas

Geraint Thomas hat sich voll auf die Tour konzentriert. Er wird in Topform an den Start rollen und sicher versuchen, im Gesamtklassement ganz vorn zu landen. Aber kann er über drei Wochen so stabil fahren, wie bei der Dauphine? Ist er in den Pyrenäen in der Lage mit den leichten Kletterern mitzuhalten? Spielt Sky überhaupt die „G“ Karte? Abwarten!

 

Egan Bernal – der Mann der alles auf den Kopf stellt?

Egan Bernal

Dieser Kerl ist ein Ausnahmetalent. Wenn er Form hat, fährt er allen um die Ohren. Aber er ist noch jung und hat wenig Erfahrung. Das kann auch ein Vorteil sein, denken wir an einen blonden Deutschen in den 90ern zurück. Stellt Egan Bernal alles auf den Kopf? Rockt er die Berge und lässt die „alten“ Helden blass aussehen? Unmöglich!? Wirklich?

 

Was bewirken die neuen Bonussprints?

Etappe 4 Tour de France 2016 (Foto: Roth&Roth)

Neu eingeführt wurden die Bonussprints während der Etappen. Auf den ersten neun Etappen (ausgenommen das Mannschaftszeitfahren) gibt es 3, 2 und 1 Sekunde Bonifikation. Wird das die Rennen beeinflussen? Sprinten dort einige Fahrer und fahren sich schon einen in den Schuh? Wollen so Ausreißer das Trikot erobern? Wir werden es sehen!

 

Kommt Richie Porte (in Gelb) nach Paris?

Richie Porte (Foto: Roth&Roth)

Dass Richie Porte noch keine Grand Tour auf dem Podium beendet hat, ist irgendwie absurd. Oft ist er als Leader und mit Top-Form ins Rennen gegangen, hatte dann aber Pech. Defekte, Stürze, falsche Hilfe – wir erinnern uns an so viele unglückliche Momente, dass man Porte bei der Aufzählung der Favoriten fast vergisst. Auch in diesem Jahr hat er eine super Form. Aber kommt er diesmal durch, ohne Missgeschick? Wenn ja, dann steht er auf dem Podium in Paris, ganz sicher. Aber würdest du drauf wetten? Eben. 

 

Was, erlauben, Froome?

Chris Froome

Über den Salbutamol-Fall von Chris Froome ist alles gesagt. Aber wie reagieren die Fans? Wird es für Froome ein Spießrutenlauf durch Frankreich? Das ist die eine Frage, die man stellen kann. Aber auch sportlich ist es interessant, was die Person Froome betrifft. Kann er nach dem schweren Giro auch bei der Tour um den Gesamtsieg mitfahren? Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Geraint Thomas? Es bleibt interessant. 

 

Nur acht statt neun Fahrer je Mannschaft – weniger Kontrolle?

Chris Froome mit Helfer Wout Poels (Foto: Roth&Roth)

Viel wurde diskutiert, nachdem zur neuen Saison die Zahl der Fahrer je Mannschaft in den Rennen reduziert wurde. Ob Klassiker oder Giro, so ganz genau sagen, wie stark es sich ausgewirkt hat, kann man nicht. Doch was passiert bei der Tour? Die Frankreich-Rundfahrt war in den vergangenen Jahren das kontrollierteste Rennen der Saison. Sky hat mit der starken Mannschaft das Rennen an sich gerissen und fast alle Bemühungen der Konkurrenz im Keim erstickt. Nun hat man einen Helfer weniger zur Verfügung und mit Geraint Thomas einen zweiten Kapitän dabei. Wird das die Dominanz reduzieren? Sorgen die reduzierten Teams in Kombination mit den kurzen Etappen für ein Spektakel und die spannendste Tour seit langem?