Ben King

In der 10 Kilometer langen Schlussteigung nach Covatilla entwickelte sich ein spannender Kampf zwischen Ben King (Dimension Data) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo). Beide gehörten zu einer 11 Fahrer großen Ausreißergruppe, aus der sich King Noch vor dem Schlussanstieg abgesetzt hatte. Von den eineinhalb Minuten Vorsprung, die King vor der Schlusssteigung auf die Verfolger herausgefahren hatte, büßte er schnell rund sechzig Sekunden auf Bauke Mollema ein.

Mollema kämpfte verbissen, lag zwischenzeitlich keine 20 Sekunden mehr hinter dem Amerikaner, konnte die Lücke aber nicht schließen. King holte sich seinen zweiten Etappensieg und Mollema musste sich, wie schon 2011, mit Rang zwei in La Covatilla begnügen, als Dan Martin siegte.

„Ich bin definitiv nicht der beste Kletterer der Vuelta“, sagte Ben King im Siegerinterview. „Die Taktik spielte bei meinen beiden Siegen eine große Rolle. Der erste, wo es mit Fahrern wie Pierre Rolland und Luis Angel Mate um den Tagessieg ging, und nun mit Bauke Mollema, der ein reiner Kletterer ist. Ich kenne meine Fähigkeiten für einen letzten Anstieg wie diesen, also musste ich Zeit gewinnen, bevor ich den Fuß des Anstoegs erreiche. Ich habe darauf geachtet, als Thomas De Gendt beschleunigte, und bin dann mit Lluis Mas gefahren, weil ich ihn schon seit einiger Zeit kenne und ich weiß, dass er ein sehr starker Fahrer ist. Der Anstieg zum Ziel war sehr hart, mit einigen sehr steilen Abschnitten, und ich dachte Mollema würde zurückkommen. Ich habe viel gelitten, aber ich habe gehofft, und ich habe es geschafft“, so King.

Starker Kampf, am Ende wieder Rang 2 – Bauke Mollema

Kampf um Rot

Das Hauptfeld ging mit rund sechs Minuten Rückstand auf die Ausreißer in den Schlussanstieg. Vor allem die Astana Mannschaft bestimmte im Finale das Tempo, dann kam auch das Sky-Team an die Spitze und führte das Feld in den Anstieg zum Ziel. In der Schlusssteigung klemmte sich Rafal Majka (Bora-hansgrohe) an die Spitze und machte sehr lange das Tempo. Die Favoritengruppe wurde schnell kleiner und der Gesamtführende Rudy Molard (Groupama-FDJ) verlor früh den Anschluss. 

Als Majka aus der Fürhung ging, übernahm die LottoNL-Jumbo-Mannschaft die Tempoarbeit. Die erste Attacke setzte Miguel Angel Lopez (Astana) und als dann Nairo Quintana (Movistar) den Konter setzte, fiel die Gruppe auseinander. Auch Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) fiel zurück.

Es formierte sich eine kleine Gruppe mit Wilco Kelderman (Sunweb), Rigoberto Uran (EF-Drapac), Miguel Angel Lopez (Astana), Nairo Quintana, Simon Yates (Mitchelton-Scott), George Bennett (LottoNL-Jumbo) und Ion Izagirre (Bahrain-Merida). Als Kelderman attackierte konnte nur Quintana die Lücke sofort schließen. Doch Quintana wollte nicht die Tempoarbeit machen, so führte Lopez die kleine Gruppe mit Izagirre und Uran zurück.

Außer Kelderman wollte keiner die Führungsarbeit leisten und so spannte sich der Niederländer, der nach Defektpech auf der 6. Etappe viel Zeit verloren hatte, vor die Gruppe. Er wurde auf den letzten Metern noch von Quintana und Lopez abgesprintet. 

„Wir haben den Plan heute sehr gut umgesetzt, leider konnte ich die Attacken auf dem letzten Kilometer nicht mehr mitgehen“, so Emanuel Buchmann nach dem Rennen. „Ich habe mich leider noch nicht von dem Sturz erholt. Aber ich bin aber zuversichtlich, dass ich das werde und werde in den nächsten Etappen weiter kämpfen“, so Buchmann.

Starke Leistung – Wilco Kelderman

Yates übernimmt Rot

Simon Yates (Mitchelton-Scott) hatte bei Keldermans Attacke reißen lassen und kämpfte verbissen um jede Sekunde. Er erreichte nur neun Sekunden nach Lopez das Ziel und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung. Emanuel Buchmann verlor 28 Sekunden auf die Gruppe mit Lopez, Uran, Izagirre und Kelderman. Er ist nun mit 16 Sekunden Rückstand Gesamtvierter. Alejandro Valverde (Movistar) liegt nur eine Sekunde hinter Yates auf Rang zwei. Sein Teamkollege Nairo Quintana ist mit 14 Sekunden Rückstand Gesamtdritter.

„Ich hatte heute nicht an das Rote Trikot gedacht und hatte das nicht erwartet. Ich bin nur den besten Fahrern gefolgt, war ein paar Sekunden dahinter und es ist ein bisschen überraschend, um ehrlich zu sein“, sagte Simon Yates im Interview nach dem Rennen. „Aber es ist eine gute Überraschung, natürlich bin ich glücklich mit diesem Trikot. Jetzt werde ich den Ruhetag genießen und vor dem nächsten GC-Kampf einen Plan mit dem Team aufstellen“, so Yates.

 

Groupama-FDJ allein in der Verfolgung

Kurz nach dem Start setzten sich 11 Fahrer ab. Dylan Teuns (BMC Racing Team), Thomas De Gendt (Lotto-Soudal), Ben King (Dimension Data), Reto Hollenstein (Katusha-Alpecin), Thomas Leezer (LottoNL-Jumbo), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Jesus Ezquerra (Burgos-BH), Lluis Mas (Caja Rural-Seguros RGA), Luis Angel Mate, Kenneth Vanbilsen (Cofidis) und Aritz Bagües (Euskadi-Murias) fuhren schnell einige Minuten Vorsprung heraus. 

Im Feld kontrollierte die Groupama-FDJ-Mannschaft von Leader Rudy Molard. Der Rückstand des Feldes wuchs auf über sechs Minuten und etwa zur Rennhälfte drosselte die Groupama-FDJ-Mannschaft das Tempo. Doch es fand sich kein Team, dass mithelfen wollte und so wuchs der Rückstand auf mehr als neun Minuten. Damit fuhr Ben King als Bestplatzierter der Ausreißer (+6:34 min) sogar virtuell im Führungstrikot.

Luis Angel Mate sammelte erneut reichlich Bergpunkte und verteidigte das Wertungstrikot. Er liegt nun mit 60 Punkten komfortabel an der Spitze der Bergwertung. Ben King ist Zweiter und hat 33 Zähler. 

50 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf fast 10 Minuten angewachsen. Doch dann reagierte man im Feld im Movistar und Astana machten das Tempo. Etwa acht Kilometer bevor es in die Schlusssteigung ging, setzte Ben King seine Attacke und setzte sich ab. Die Verfolger gingen mit 1:30 min Rückstand in den 10 Kilometer langen Schlussanstieg. Das Feld lag gut sechs Minuten zurück.