Thibaut Pinot

Clever nutzte Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) die Rivalität zwischen den Top-Favoriten auf den Gesamtsieg der Vuelta. Nachdem die ersten Attacken neutralisiert waren und das Tempo etwas absackte, griff Pinot rund sechs Kilometer vor dem Ziel an. Da der Franzose in der Gesamtwertung bereits mehr als zweieinhalb Minuten zurück lag, ließ man ihn fahren. Pinot zog durch und holte sich den prestigeträchtigen Etappensieg. Pinot hat nun bei allen Grand Tours einen Erfolg eingefahren.

Zweiter wurde Miguel Angel Lopez (Astana) mit 28 Sekunden Rückstand. Nur zwei Sekunden nach ihm erreichte Leader Simon Yates (Mitchelton-Scott) als Dritter das Ziel. Wiederum zwei Sekunden später rollten Alejandro Valverde (Movistar) und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) über die Linie. Dann folgten Enric Mas (Quick-Step) und Nairo Quintana (Movistar) weitere zwei Sekunden später.

„Es lief, wie geplant. Ich wollte den Moment nutzen, wenn sich die Favoriten anschauen. Ich lag schon  2:45 min in der Gesamtwertung zurück, also wusste ich, dass ich keine unmittelbare Bedrohung war und sie vielleicht nicht sofort nachsetzen würden“, so Pinot im Siegerinterview. „Als ich eine 15-Sekunden-Lücke hatte, wusste ich, dass ich es in der aktuellen Verfassung könnte. Dieser Sieg bedeutet mir eine Menge. Ich war besessen davon, bei allen drei Grand Tours zu gewinnen, und das habe ich geschafft. Ich fühle mich gut, ich werde bis Madrid kämpfen, ohne mir irgendwelche Limits zu setzen“, so Pinot.

 

 

Yates und Lopez offensiv, Quintana defensiv

Auf der 178 Kilometer langen Etappe von Ribera de Arriba zur Bergankunft an den Lagos de Covadonga hatte das Astana-Team früh die Verantwortung übernommen und im Feld das Tempo gemacht. Folgerichtig setzte dann Miguel Angel Lopez auch die erste Attacke im Schlussanstieg. Doch das Movistar-Team konnte die Lücke wieder schließen. Die Favoritengruppe war schnell auf acht Fahrer zusammengeschmolzen. Pinot, Kruijswijk, Valverde, Quintana, Mas, Lopez, Yates  und Rigoberto Uran (EF-Drapac) bildeten die Spitze. 

Pinot nutzte seine Chance und auch Yates und Lopez versuchten es immer wieder, sich abzusetzen. Doch Quintana und Valverde konnten die Angriffe abwehren. Quintana selbst wollte wieder keine Führungsarbeit leisten und er setzte auch keinen Angriff. Erst auf den letzten Metern büßte der Kolumbianer wenige Sekunden ein.

„Pinot hat mit viel Kraft und viel Speed von hinten angegriffen, ich kann ihm nur gratulieren. Es war ein super Angriff“, sagte Yates nach dem Rennen. „Es gab fast gar keine Zusammenarbeit und so war es sehr schwierig, etwas zu machen. Zudem war auch etwas Gegenwind, so war es schwer einen Vorsprung zu halten, wenn man eine Lücke hatte. So ist am Ende nicht wirklich viel passiert“, so Yates.

 

Emanuel Buchmann sehr stark

Bereits früh im Schlussanstieg verlor Emanuel Buchmann den Anschluss. Doch der Bora-hansgrohe-Kapitän kämpfte unbeobachtet von den TV-Kameras und zeigte ein starkes Rennen. Er rollte nur etwas mehr als eine Minute nach Leader Simon Yates über die Ziellinie. Damit verteidigte er Position 10 im Gesamtklassement.

 

Starke Ausreißer 

Früh im Rennen formierte sich eine starke Ausreißergruppe. Ivan Garcia Cortina (Bahrain-Merida), Nicolas Roche (BMC Racing Team), Imanol Erviti (Movistar), Ben King (Dimension Data), Pierre Rolland (Education First-Drapac), George Bennett, Danny Van Poppel (LottoNL-Jumbo), Tao Geoghegan Hart (Sky), Bauke Mollema, Fabio Felline (Trek-Segafredo), Valerio Conti (UAE Team Emirates) und Nick Schultz (Caja Rural) fuhren schnell einen kleinen Vorsprung heraus. Das Feld gewährte den Ausreißern zwischenzeitlich mehr als vier Minuten Voprsprung, doch als das Astana-Team früh im Feld das Tempo anzog, war klar, dass die Gruppe wohl nicht durchkommen würde. Als letzter Ausreißer wurde Ivan Garcia rund 10 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. 

Bauke Mollema und Ben King kämpften verbissen um die Bergprämien. Beide rückten in der Sonderwertung näher an den Führenden Luis Angel Mate (Cofidis) heran.

In der Gesamtwertung führt Simon Yates nun mit 26 Sekunden vor Alejandro Valverde. Nairo Quintana ist mit 33 Sekunden Rückstand Dritter. Miguel Angel Lopez hat nun 43 Sekunden Rückstand auf Yates.