Miguel Angel Lopez (Foto: Roth&Roth)

Das Astana-Team gehört nicht zu den Teams mit dem besten Ruf. An Teammanager Alexandre Vinokourov klebt das Stigma der Epo-Epoche und das Team tut sich schwer, die stets begleitende Skepsis und den unterschwelligen Dopingverdacht abzuschütteln. In den vergangenen Jahren war es aber gelungen, hauptsächlich mit sportlichen Leistungen Schlagzeilen zu liefern und das Image zu verbessern. Doch im Februar gab Vinokourov bekannt, dass das Team vorerst keine Gehälter auszahlt, da der kasachische Staat als Hauptsponsor bis dato keine Zahlungen geleistet habe. Zusätzlich sorgte die Verhandlung um Vinokourovs Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010, den er angeblich dank einer Zahlung an seinen Fluchtgefährten Alexandr Kolobnev abgesichert hatte, für negative Schlagzeilen.

Sportlich zeigt die Mannschaft stets mehr als ordentliche Leistungen. Dabei mussten in den vergangenen Jahren immer wieder Abgänge kompensiert werden. So verließ in den vergangenen drei Jahren jeweils einer der Kapitäne das Team. Zunächst Mikel Landa, dann Vincenzo Nibali und zur Saison 2018 auch Fabio Aru. Doch es ist dem Astana-Team gelungen, die Talente an das Top-Niveau heranzuführen. Allen voran Miguel „Superman“ Angel Lopez.

 

Lopez beim Giro & der Vuelta stark

Schon im ersten Saisondrittel lief es gut bei Lopez. Tour of Oman, Abu Dhabi Tour und auch die Tour of the Alps beendete er unter den Top-3. Beim Giro zeigte sich „Superman“ Lopez dann vor allem in den Bergen extrem stark. Im Duell mit Richard Carapaz um das Weiße Trikot setzte er sich durch und beendete die Rundfahrt zudem als Dritter auf dem Podium. 

Anschließend bereitete er sich auf die Vuelta vor. Im August landete er bei der Burgos-Rundfahrt auf Rang zwei. Bei der Vuelta zeigte er sich erneut in guter Form und schaffte bei der letzten Bergetappe in der Gesamtwertung den Sprung aufs Podium. Im Februar wird Lopez 25 Jahre alt und scheint bereit für den Kampf um einen Grand-Tour-Sieg.

 

Valgren bei den Klassikern, Fuglsang in der Schweiz, Magnus Cort bei der Tour

Das Astana-Team sammelte während der gesamten Saison 2018 kontinuierlich Erfolge. Im Frühjahr waren Luis Leon Sanchez und Magnus Cort erfolgreich, bei den Klassikern trumpfte dann Michael Valgren auf. Der Däne gewann den Omloop Het Nieuwsblad und das Amstel Gold Race. Bis zum Juli sorgten Sanchez, Lopez, Grivko und Bilbao für Erfolge und bei der Frankreich-Rundfahrt sorgten dann Omar Fraile und Magnus Cort mit ihren Siegen für eine erfolgreiche Tour. Cort und Lutsenko sorgten dann bei der Binck Bank Tour und der Türkei-Rundfahrt für weitere World-Tour-Erfolge.

 

Umbruch

Insgesamt zehn Fahrer werden das Team am Saisonende verlassen. Darunter auch Klassiker-Spezialist Michael Valgren. Verstärken wird man sich mit den Izagirre-Brüdern. Sie sollen die Fraktion der Klassementfahrer verstärken. Mit Miguel Angel Lopez hat man für die Grand Tours zudem einen Top-Fahrer. Man darf auch für die kommende Saison erwarten, dass die kasachische Mannschaft bei einigen Rennen für Furore sorgen wird.


Saisonbilanz der Teams 2018 – alle Folgen:

Folge 1 – Die Bilanz der WorldTour-Teams | Das beste Team der Welt

Folge 2 – Team Sky im Soll

Folge 3 – Bora-hansgrohe – mehr als Sagan

Folge 4 – BMC auf Abschiedstour

Folge 5 – Mitchelton-Scott – Yates & Yates + X

Folge 6 – Astana – konstant erfolgreich

Folge 7 – Bahrain-Merida – trotz Pech erfolgreich

Folge 8 – Movistar – fast zu wenig für ein Top-Team

Folge 9 – Sunweb – wenig Siege, aber starke Grand Tours

Folge 10 – LottoNL-Jumbo – Roglic & Groenewegen als Erfolgsgaranten

Folge 11 – AG2R – da geht viel mehr

Folge 12 – mäßiges Jahr für UAE Team Emirates  

Folge 13 – Trek-Segafredo – Degenkolb sorgt für Highlight

Folge 14 – Groupama-FDJ – gutes Frühjahr, solider Sommer, starker Herbst

Folge 15 – Lotto-Soudal – Greipel-Zoff & solide Ergebnisse 

Folge 16 – EF-Drapac – zu wenig Siege

Folge 17 – ein katastrophales Jahr für Katusha-Alpecin

Folge 18 – Dimension-Data – ein verkorkstes Jahr