Erik Zabel und Marcel Kittel

Bei der offiziellen Teampräsentation für die Saison 2019 hat die Mannschaft Katusha-Alpecin Erik Zabel als neuen Performance Manager vorgestellt. Neben Zabel gibt es im Team weitere personelle Veränderungen. Dirk Demol, der vom Team Trek-Segafredo kommt, ist neuer Sportlicher Leiter und auch das Trainerteam wurde umgebaut. 

 

Ein katastrophales Jahr 2018

Hinter dem Team Katusha-Alepcin liegt eine katastrophale Saison. Nur fünf Siege gelangen der in der Schweiz lizensierten Mannschaft. Kein anderes World-Tour-Team hatte weniger Erfolg. Vor der Saison 2018 war Top-Sprinter Marcel Kittel verpflichtet worden und sollte vor allem bei der Tour de France für große Siege sorgen. Doch Kittel, wie fast das gesamte Team im Jahr 2018, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Zudem sorgte die Mannschaft mit einem Streit zwischen der Sportlichen Leitung und dem Top-Star für Negativschlagzeilen. Der Sportliche Leiter Dimitri Konyschev war via Sportzeitung L’Equipe auf Kittel losgegangen. „Wir bezahlen ihm eine Menge, aber er ist nur an sich selbst interessiert“, hatte Konyschev Kittel vorgeworfen. Kittel reagierte angefressen, sein Manager reiste zur Tour um mittels Gespräch die Situation zu beruhigen. Sowohl Kittel, als auch Konyschev gehören weiter zur Mannschaft. 

 

Zabel soll Performance steigern 

Im Team Katusha-Alpecin hat man nach der schwachen Saison im Stab einige Positionen verändert. Der Sportliche Leiter Torsten Schmidt, der vor einigen Jahren maßgeblich an den Erfolgen mit Alexander Kristoff beteiligt war, verlässt das Team. Auch der vor der Saison eingestellte neue Trainer muss gehen. Im Team glaubt man, die richtigen Hebel zu bewegen. Mit Zabel soll viel Erfahrung und sportliche Kompetenz ins Team kommen. Nach den Erfahrungen bei der Tour de France habe das Team Veränderungen angestoßen und sei auf Zabel zugekommen, erklärt Zabel. Der Ex-Profi hatte bislang für Radhersteller Canyon gearbeitet und dabei auch das Team Katusha-Alpecin und das Team Movistar betreut. Nun soll Zabel seine Erfahrungen und sein Sprint-Know-How einbringen, wird das Trainingslager begleiten und dann gemeinsam mit dem neuen Trainer und der Sportlichen Leitung arbeiten. „Im besten Fall hilft ein Performance-Direktor den fitten Athleten, ihre beste Leistung zu bringen, und sorgt dafür, die besten Teams zu den Rennen zu bringen“, erklärt Zabel, der auch für eine bessere Stimmung im Umfeld sorgen soll.

 

Chef von Sohn Rick

Im Hause Zabel sorgt der neue Job von Erik für eine knifflige Situation. Sohn Rick ist Profi beim World-Tour-Rennstall und und wird die Anweisungen von Papa Erik künftig nicht mehr nur als väterlichen Rat interpretieren können. „Ich habe ihn gefragt, und er hat gesagt, ich soll das machen“, sagt Zabel. „Aber ich habe deswegen lange überlegt. Es wird so sein, dass Dirk (Demol) Rick betreuen wird, damit wir keine Schwierigkeiten bekommen“, so Erik. Sohn Rick bestätigte das. „Ja, ich habe ihm gesagt, dass er das machen soll. Es ist für ihn die richtige Entscheidung und er kann dem Team helfen“, so Zabel Junior.  

 

Wiedereinstieg bei Katusha

Erik Zabel war einer der besten Sprinter der 1990er und 2000er Jahre, gewann sechsmal das Grüne Trikot der Tour de France und holte viele große Siege. Er war einer der Helden der Telekom-Zeit des deutschen Radsports. Im Jahr 2008 beendete er seine Profikarriere beim Team Milram.

Auch nach seiner Karriere blieb er im Profiradsport. Zunächst als Berater des Telekom-Nachfolgeteams Highroad. Im Oktober 2011 verpflichtete Hans-Michael Holczer dann Zabel für das Katusha Team als Sportlichen Leiter. Doch diese Funktion gab er im August 2013 nach seiner zweiten Dopingbeichte zurück. Zabel hatte während einer Pressekonferenz im Jahr 2007 zunächst EPO-Doping gestanden, aber damals behauptet, er habe es nur für einen sehr kurzen Zeitraum eingenommen. Nachuntersuchungen brachten ihn mit weiterem Doping in Verbindung und so gestand Zabel im Jahr 2013 das langjährige Doping mit Epo, Blutdoping und Cortison.

Zuletzt arbeitete Zabel für den Radhersteller Canyon und betreutet die Zusammenarbeit mit den World-Tour-Teams, die der Hersteller ausstattetet. Darunter Movistar und eben Katusha-Alpecin. Auch weiterhin wird Zabel für Canyon tätig sein.