Alberto Bettiol

Als es das letzte Mal den Kopfsteinpflasteranstieg Oude Kwaremont hinauf ging, setzte Alberto Bettiol (Education First) seine Attacke. Der Italiener zog davon und ging als Erster in den letzten Anstieg, den Paterberg. Bettiol behauptete sich an der Spitze und ging mit etwas mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger auf die gut 13 Kilometer bis zum Ziel in Oudenaarde. In der Verfolgergruppe wurde immer wieder attackiert und dann das Tempo verschleppt. So konnte Bettiol seinen Vorsprung ausbauen und sich bis zum Ziel an der Spitze behaupten. Für den 25-jährigen Italiener ist der Triumph bei dem Radsportmonument der erste Profisieg seiner Karriere.

 

Politt holt Platz fünf

Auf den letzten Kilometern hatte sich der 24-jährige Kasper Asgreen (Deceuninck-QuickStep) aus der Verfolgergruppe abgesetzt und sich den zweiten Platz gesichert. Den Sprint um Rang drei gewann Alexander Kristoff (UAE). Nils Politt (Katusha-Alpecin) wurde nach einem starken Rennen Fünfter.

 

So lief das Rennen

Kurz nach dem Start formierte sich die Gruppe des Tages. Hugo Houle (Astana), Damien Touze (Cofidis), Jesper Asselman (Roompot-Charles) und Kenneth Van Rooy (Sport Vlaanderen-Baloise) fuhren einige Minuten Vorsprung heraus. Im Feld ließ man die Ausreißer zunächst ziehen und der Vorsprung wuchs auf rund acht Minuten an. Jumbo-Visma, Deceuninck-QuickStep und Ag2R machten das Tempo. 

 

Titelverteidiger Terpstra nach Sturz früh aus dem Rennen

Rund 160 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Sturz im Feld. Jasha Sütterlin (Movistar) war betroffen, aber der Breisgauer konnte weiterfahren. Schwerer erwischte es Titelverteidiger Niki Terpstra (Direct Energie). Der Niederländer blieb lange liegen und musste das Rennen dann beenden.

 

Feld teilt sich nach der Muur

Nach der legendären Muur von Geraardsbergen teilte sich das Feld. Rund 30 Fahrer lagen an der Spitze. Wenig später waren die vier frühen Ausreißer eingeholt. Es gab immer wieder Attacken, aber es konnte sich keine Gruppe entscheidend absetzten. Im Feld, das zwischenzeitlich rund eine Minute zurück lag, machten Ag2R und Lotto-Soudal das Tempo. Nach 25 Kilometern hatte man die Lücke wieder geschlossen, als es in den Kanarieberg ging. Matej Mohoric (Bahrain-Merida) fuhr einige Kilometer vor dem Feld, aber auch er wurde wieder eingeholt.

In der Anfahrt zum Oude Kwaremont stürzte Mathieu van der Poel nach einem Vorderrad-Defekt. Er konnte weiterfahren, büßte aber viel Zeit ein. Dennoch kämpfte er sich zurück und landete am Ende auf Rang vier.

 

Zweite Passage des Oude Kwaremont

Das CCC-Team bestimmte in der Anfahrt zur zweiten Oude-Kwaremont-Passage das Tempo und man fuhr geschlossen in den Anstieg, etwa 51 Kilometer vor dem Ziel. Im Anstieg lösten sich Stijn Vandenbergh (Ag2R) und Sep Vanmarcke (Education First). Dahinter folgte eine große Gruppe mit fast allen Favoriten. Van der Poel hatte mehr als eine Minute Rückstand. 

Am Paterberg schloss Kasper Asgreen (Deceuninck-QuickStep) zum Spitzenduo auf. Nach dem Koppenberg schaffte auch Dylan van Baarle (Sky) den Sprung an die Spitze. Das Feld lag 40 Kilometer vor dem Ziel rund 20 Sekunden zurück.

Am Taainberg konnte Vandenbergh nicht mehr folgen und er fiel aus der Spitze zurück. 

 

Jungels geht am Hotond

Am Hotond-Anstieg forcierte Bob Jungels das Tempo und erneut fiel die Favoritengruppe auseinander. Zdenek Stybar fiel zurück, auch John Degenkolb verlor den Anschluss, nachdem er zuvor angegriffen hatte.

 

Attacke von Bettiol am Oude Kwaremont

Van Baarle und Kasper Asgreen gingen mit wenigen Sekunden Vorsprung auf die Favoritengruppe in den letzten Aufstieg zum Oude Kwaremont und wurden schnell eingeholt. Dann setzte 18 Kilometer vor dem Ziel Alberto Bettiol seine Attacke und zog davon. Dahinter formierte sich eine rund 18 Fahrer große Verfolgergruppe, aus der sich Asgreen noch absetzen konnte.