Nils Politt

Am Ende hatte nach 257 Kilometern durch die „Hölle des Nordens“ Philippe Gilbert (Deceuninck-QuickStep) die größeren Kraftreserven. Der Belgier setzte sich im Sprint vor Nils Politt (Katusha-Alpecin) durch und gewann die 117. Austragung des Klassikers Paris-Roubaix. Dritter wurde Gilberts Teamkollege Yves Lampaert.

Politt mit starkem Rennen

Nils Politt zeigte eine beeindruckende Leistung. Der  25-Jährige griff 65 Kilometer vor dem Ziel an und initiierte die entscheidende Gruppe. Philippe Gilbert ging sofort mit und einige Kilometer später schlossen mit Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Wout van Aert (Jumbo-Visma), Sep Vanmarcke und Yves Lampaert weitere Top-Favoriten zur Politt-Gruppe auf. Die Gruppe wurde nach und nach kleiner und 14 Kilometer vor dem Ziel ging Politt erneut in die Offensive. Nur noch Philippe Gilbert konnte Politt folgen. Im Sprint musste sich Politt geschlagen geben, erzielte aber mit Rang zwei beim bekanntesten Radsport-Monument ein herausragendes Ergebnis.

 

So lief das Rennen

Trotz vieler Attacken dauerte es lange, ehe sich eine Ausreißergruppe bildete. Jurgen Roelandts (Movistar), Casper Pedersen (Sunweb) und Mads Würtz Schmidt (Katusha-Alpecin) setzten sich nach rund 65 Rennkilometern ab. Aber sie wurden  später wieder eingeholt.

Kurz vor dem ersten Pflastersektor, rund 170 Kilometer vor dem Ziel, formierte sich eine neue Gruppe und dahinter eine stark besetzte Verfolgergruppe. An der Spitze waren Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Michael Schär (CCC Team), Damien Gaudin (Total Direct Energie), Frederik Frison (Lotto Soudal), Bert Van Leberberghe (Cofidis), Jorge Arcas (Movistar), Frederik Backaert (Wanty-Gobert), Kris Boeckmans (Vital Concept-B&B Hotels) und Michaël Van Stayen (Roompot-Charles).

Zur Verfolgergruppe gehörten Kamil Gradek (CCC Team), Edward Theuns (Trek-Segafredo), Matti Breschel (EF Education First), Nils Politt & Marco Haller (Katusha Alpecin), Tim Declercq (Deceuninck-Quick Step), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Jasper Philipsen (UAE Team Emirates), Davide Ballerini (Astana), Renardt Janse van Rensburg (Dimension Data), Cees Bol (Sunweb), Maciej Bodnar (Bora-Hansgrohe), Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step), Adrien Petit (Total Direct Energie) and Danny Van Poppel (Jumbo-Visma). Nach dem ersten Pflasterstück schlossen die Verfolger zur Spitze auf.

Das Feld ließ die Gruppe aber nicht weg, vor allem Bahrain-Merida, Jumbo-Visma und CCC machten das Tempo. So war die Gruppe rund 125 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.

Gent-Wevelgem-Sieger Alexander Kristoff (UAE) lag nach mehreren Defekten früh weit hinter dem Feld. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel lag er in der zweiten Gruppe gut 2 Minuten zurück.

 

Wald von Arenberg, Defekt und Sturz bei Wout van Aert

Greg van Avermaet ging an der Spitze des reduzierten Feldes in den berühmten Pflastersektor „Wald von Arenberg“. Crosser Wout van Aert kam links vom Weg ab hatte einen Defekt und fiel zurück. Er fuhr gemeinsam mit Heinrich Haussler mit rund 30 Sekunden Rückstand aus dem Sektor. Doch er konnte auf dem Rad eines Teamkollegen und gemeinsam mit Haussler den Anschluss später wieder herstellen. Doch nach dem Wechsel auf sein Ersatzrad rutschte Van Aert in einer Kurve weg und stürzte. Rund 70 Kilometer vor dem Ziel schaffte er erneut den Anschluss ans Feld. Wesley Kreder (Wanty-Gobert) hatte sich rund 75 km vor dem Ziel aus dem Feld abgesetzt, wurde aber wenig später wieder eingeholt. 

 

Attacke Nils Politt

Etwa 67 Kilometer vor dem Ziel ging Nils Politt in die Offensive. Er griff an und setzte sich gemeinsam mit Philippe Gilbert und Rüdiger Selig ab. 

55 Kilometer vor dem Ziel formierte sich eine Verfolgergruppe mit Van Aert, Christophe Laporte und Ivan Garcia Cortina. Sofort setzte Peter Sagan nach und Yves Lampaert ging mit.


 

Mons-en-Pévèle – 6 Mann vorn, Politt dabei

Rund 48 Kilometer vor dem Ziel hatten sich die Gruppen vorn zusammengeschlossen. Van Aert, Lampaert, Politt, Vanmarcke, Sagan und Gilbert gingen an der Spitze in den Sektor Mons-en-Pévèle.

23 Kilometer vor dem Ziel griff Philippe Gilbert an und nur Nils Politt und Peter Sagan konnten folgen. Doch etwas später konnten Sep Vanmarcke und Yaves Lampaert noch einmal aufschließen. 

Gilbert attackierte im Carrefour de l’Arbre und die Gruppe wurde wieder kleiner. Sagan musste reißen lassen. Etwa 14 Kilometer vor dem Ziel setzte Politt erneut einen Angriff und nur Philippe Gilbert konnte folgen.