Profil der 18. Etappe der Vuelta 2019

Vom Start in Colmenar Viejo zum Ziel nach Becerril de la Sierra sind es nur einige Kilometer, wenn man den kürzesten Weg nimmt. Doch die Organisatoren der Vuelta haben für diese 18. Etappe ein Bergspektakel vorgesehen und vier Anstiege eingebaut. Streng genommen sind es nur zwei Anstiege, aber diese werden jeweils von beiden Seiten erklommen. So kommen die Fahrer am Ende auf satte 3700 Höhenmeter und 177 km. Es ist eine schwere Bergetappe, die nach dem heftigen Rennen vom Vortag sicher für viele Fahrer eine harte Aufgabe wird. 

Im Kampf um den Gesamtsieg der Rundfahrt ist es ein wichtiges Teilstück. Denn es ist die vorletzte Chance in den Bergen noch Zeit gutzumachen. Mit vier Anstiegen der 1. Kategorie und kaum flachen Passagen, könnte es ein spektakuläres Rennen werden, sollte ein Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis früh angreifen. Primoz Roglic schien bislang in den Bergen unschlagbar, aber sein Team hat am Mittwoch viel arbeiten müssen und vielleicht sind einige Helfer müde. Sollte es der Konkurrenz gelingen, Roglic früh zu isolieren, könnte auch der bislang so überragende Slowene Probleme bekommen.

Die ersten 20 Kilometer sind flach, es geht über offenes Gelände und der Wind bläst von der Seite – es dürfte ein hektischer Start werden.

 

Die Strecke

 

Karte der 18. Etappe

 

Nach dem Start geht es rund 20 Kilometer flach zum ersten Anstieg. Der Anstieg des Puerto de Navacerrada ist 11,8 km lang und im schnitt 6,3 % steil. Im unteren Teil geht es noch moderat bergauf, doch der zweite Teil des Anstiegs ist durchaus anspruchsvoll.

Puerto de Navacerrada

 

 

Der zweite Anstieg des Tages ist die Nordwestauffahrt zum Puerto de la Morcuera.  Diese Seite ist länger (13,2 km) aber nur 5% im Schnitt steil. Es folgt erneut eine Abfahrt und dann geht es von der anderen Seite wieder bergauf.

 

Puerto de la Morcuera

Die Südostauffahrt ist etwas kürzer, aber steiler. Mit 10,4 km Länge bei 6,7% Steigung ist der Anstieg angegeben. Aber es geht bereits vor dem offiziellen Beginn des Anstiegs bergauf. 

Puerto de la Morcuera von Osten

Es folgt wieder eine Abfahrt und dann beginnt die Kletterei erneut. Von Osten geht es hinauf zum Puerto des Cotos. Wenige Kilometer nach dem Gipfel erreicht man wieder den Punkt der 1. Bergwertung des Tages, nur von der anderen Seite. Anschließend geht die gleiche Straße hinab, die man zu Beginn der Etappe hinauf gefahren ist. Dieser letzte Anstieg ist mit 13,9 km bei 4,8% angegeben. Es ist vielleicht der leichteste Anstieg des Tages, aber die Fahrer werden die Anstrengungen bereits spüren.

Puerto des Cotos

 

Nach der langen Abfahrt geht es die letzten vier Kilometer noch einmal bergan zum Ziel. 

Die letzten Kilometer

 

 

Die Favoriten

Gut möglich, dass ein Ausreißer den Etappensieg holt. Doch mit Sicherheit ist der Sieger dieser Etappe ein exzellenter Kletterer. Kommt es früh im Rennen zum Großkampf der Favoriten, kann auch einer der Top-10 Fahrer den Tagessieg holen. Es ist die vorletzte Bergetappe und das Terrain ist ideal für einen Großangriff. Vielleicht versucht das Movistar-Team, oder die Astana-Mannschaft, oder beide gemeinsam, Primoz Roglic früh zu isolieren. Wenn das Tempo am ersten Anstieg enorm ist, könnten einige Helfer Probleme bekommen, denn sie mussten am Mittwoch viel arbeiten. Ist Roglic isoliert, würde spätestens am vorletzten Anstieg der Großkampf der Kapitäne beginnen. 

Aber vielleicht setzt sich auch eine stark besetzte Gruppe ab und kann sich bis ins Ziel vorn behaupten. Für einen Sieg aus einer Gruppe gibt es einige Kandidaten. Mikel Nieve, Tao Geoghegan Hart, Gianluca Brambilla, Marc Soler, Sergio Higuita,  Óscar Rodríguez, Dylan Teuns oder auch Ruben Guerreiro.  

 

***** Tadej Pogacar
**** Alejandro Valverde
*** Primoz Roglic, Miguel Angel Lopez, Mikel Nieve, 
** Óscar Rodríguez, Nairo Quintana, 
* Gianluca Brambilla, Marc Soler,  Sergio Higuita,

Start: 12:40 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr

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