Doping Kontrolle (Foto: Roth&Roth)

Der Blutdoping-Skandal um den Erfurter Sportarzt Mark S. betrifft den deutschen Radsport offenbar stärker als bislang bekannt. Kai Gräber, der Chef-Ermittler der Schwerpunktstaatsanwaltschaft in München, sagte der ARD, dass es „zwei weitere deutsche Athleten gibt“. Die ARD-Dopingredaktion berichtet nun, dass es sich dabei um Radsportler handelt. 

Es seien zwei deutsche Profis aus WorldTour-Teams, gab Hajo Seppelt von der ARD-Dopingredaktion an. Beide Radsportler hätten auch an der Tour de France teilgenommen. Einer sei noch aktiv.

Im Mai hatte Ex-Profi Danilo Hondo eingeräumt, sich gedopt zu haben. Er habe mehrfach gemeinsam mit Mark S. Bluttransfusionen durchgeführt und wissentlich gedopt. Bezahlt habe er Arzt Mark S. etwa 30.000 Euro. Im Jahr 2012 habe er die Zusammenarbeit beendet.

Zuvor hatte der Österreicher Georg Preidler die Zusammenarbeit mit Mark S. eingeräumt und Selbstanzeige erstattet. Auch die Radprofis Alessandro Petacchi, Stefan Denifl, Borut Bozic, Kristijan Koren und Kristijan Durasek sollen zum Kundenkreis von Mark S. gehört haben. Die UCI hatte bereits entsprechende Sperren verhängt.

Der Doping-Skandal um Mark S. begann mit einer Doping-Razzia, der sogenannten „Operation Aderlass“, während der Nordischen WM in Seefeld. Betroffen seien insgesamt 23 Sportler aus mehreren Ländern und fünf Sportarten.