Strade Bianche 2016 Foto: Roth&Roth)

Die für die kommenden Tage geplanten Rennen in Italien stehen wegen des Coronavirus (COVID-19) vor der Absage. RCS-Chef Mauro Vegni drückte sich vorsichtig aus, seine Botschaft ist aber klar: Die Rennen Strade-Bianche, Tirreno-Adriatico und Mailand-Sanremo werden wohl nicht wie üblich geplant stattfinden. Vegni betonte gegenüber www.tuttobiciweb.it, dass man zwar bestrebt sei, den Fans das Spektakel zu bieten, „aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Nachrichten, die bezüglich des Coronavirus-Notfalls eingehen, klar sind: Die Hinweise des Wissenschaftlichen Ausschusses lassen wenig Spielraum, und wenn sie von der Regierung angenommen werden, wären wir gezwungen, die drei fraglichen Rennen abzusagen“. Man suche bereits nach alternativen Terminen für die Austragung der Rennen noch in diesem Jahr.
UPDATE: Die italienische Regierung hat am Mittwochabend ein entsprechendes Dekret erlassen. Bislang wurde jedoch nur das Granfondo Strade Binache abgesagt. Der Veranstalter RCS teilte mit, dass man in engem Austausch mit den Behörden sei und in den kommenden Tagen entsprechend Entscheidungen treffen werde.
Teams brechen Anreise ab und sagen Rennen ab
Sporza berichtet, dass Deceuninck-QuickStep-Chef Patrick Lefevere seine Mitarbeiter auf dem Weg nach Italien stoppen ließ.  Sie seien nun im französischen Reims. Das Team Jumbo-Visma hat bereits angekündigt, nicht zu starten.


Das Team Mitchelton-Scott ging einen Schritt weiter und sagte für den Zeitraum vom 04.03.2020 bis zum 22.03.2020 nicht nur Rennen in Italien ab. Man wolle, unabhängig von den Entscheidungen der jeweiligen Regierungen, nicht starten. Das betrifft auch Rennen in Belgien und Frankreich. Das Team veröffentlichte ein Statement mit folgender Liste der Rennen:
Strade Bianche (men and women)
GP Industria (men)
Paris-Nice (men)
Tirreno-Adriatico (men)
Ronde van Drenthe (women)
Danilith Nokere Koerse (women)
Milan-SanRemo (men)
Trofeo Alfredo Binda (women)
 
Auch Paris-Nizza vor Absage?
Derweil haben offenbar die Teamärzte von mehreren Mannschaften die Absage von Pari-Nizza und weiteren Rennen gefordert. Man habe einen Brief an die Rennorganisatoren ASO und RCS Sport sowie die UCI geschickt. Das berichtet The Wall Street Journal unter Berufung auf das Schreiben.  Der Brief sei von Ärzten des EF Pro Cycling Teams und der Teams CCC, Sunweb, Israel Start-Up Nation, Jumbo-Visma, Cofidis, Lotto Soudal und Movistar unterzeichnet worden. Man weise auf mehrere Problembereiche hin: das Fehlen von Protokollen zum Schutz vor der Ausbreitung des Virus, das Fehlen von Diagnoserichtlinien, der Mangel an Ressourcen in überlasteten medizinischen Einrichtungen und die Auswirkungen von Quarantänezeiten.
UCI kündigt Stellungnahme an
Am Mittwoch kamen Vertreter der UCI, der Fahrervereinigung CPA, der Rennveranstalter-Vereinigung  AIOCC und der Vereinigung der Profiradmannschaften AIGCP zusammen. Man wolle zügig eine Erklärung abgeben.