Der Giro dell’Emilia ist eines der traditionsreichen italienischen Eintagesrennen. Vielen dürfte das Rennen wegen seines schweren und spektakulären Finales bekannt sein. Denn seit einigen Jahren geht es die steile Rampe zur Basilica San Luca hinauf, die oberhalb der Stadt Bologna liegt.

Im Jahr 2019 startete der Giro d’Italia mit einem Einzelzeitfahren hinauf nach San Luca. Spektakulär, wie es für den Giro typisch ist. Beim Giro dell’Emilia geht es für die Männer gleich vier Mal diesen supersteilen Anstieg hinauf, denn es werden im Finale mehrere Runden gefahren.

 



 

Auch das Rennen der Frauen endet mit der schweren Ankunft, doch ihnen werden die Runden erspart. Sowohl das Rennen der Männer, als auch das Frauenrennen bot in den vergangenen Jahren meist gute Radsportunterhaltung. 2019 gewann bei den Männern Primoz Roglic, beim Frauenrennen siegte Demi Vollering. Auch die Deutsche Liane Lippert vom Team Sunweb zeigte 2019 eine gute Vorstellung und wurde Fünfte.

In diesem Jahr wird das Rennen nicht im Herbst ausgetragen, sondern rutscht wegen der Corona-Pandemie in den Sommer. Viele der Fahrer, die zuvor bei Strade Bianche, Mailand-Sanremo oder Il Lombardia im Einsatz waren, stehen auch beim Giro dell’Emilia am Start. Ein gut besetztes Rennen, mit acht World Teams.

Die Strecke

Karte des Giro dell’Emilia 2020

Über nicht ganz 200 Kilometer geht es von Casalecchio di Reno nach San Luca. Start und Ziel liegen wenige Kilometer auseinander. Zunächst gilt es eine große Schleife südlich Bolognas zu absolvieren, im Finale müssen dann vier Runden mit dem giftigen Anstieg zur Basilica gefahren werden.

Der Anstieg zur Basilica sieht in der Grafik leichter aus, als er ist. Im Mittelteil geht es mit 18% Steigung hinauf! Es ist ein fieser Anstieg, bei dem man nicht zu früh die Körner verschießen darf. Die letzten Meter zum Ziel sind flach.

Die Steigung zum Ziel des Giro dell’Emilia

Die Favoriten

Nach der Vorstellung bei Il Lombardia am Samstag ist das Astana-Duo Jakob Fuglsang und Aleksandr Vlasov wohl in der Favoriten-Position. Beide sind bockstark und das schere Finale liegt ihnen. Vielleicht sieht der Teamplan diesmal Vlasov als Kapitän vor.

Die Trek-Segafredo-Mannschaft schickt erneut eine starke Mannschaft ins Rennen, Brambilla, Nibali, Ciccone – alle drei können solch Rennen gewinnen. Auch Ineos hat mit Giro-Sieger Carapaz, Geoghegan Hart, Sosa, Moscon und Dunbar eine bärenstarke Mannschaft im Rennen. Auch UAE hat mit Ulissi und Conti mehrere Optionen. Auch Matteo Fabbro, Mattia Cattaneo und Enrico Battaglin sollte man auf dem Zettel haben. Zudem sind die italienischen Pro-Teams sicher top motiviert und wollen sich in Szene setzten.

***** Aleksandr Vlasov
**** Diego Ulissi, Jakob Fuglsang
*** R. Carapaz, I. Sosa, J. Almeida, G. Ciccone
** V. Conti, V. Nibali, G. Brambilla,
* E. Dunbar, M.Cattaneo, G- Moscon

Starliste bei PCS

Start: 11:30 Uhr
Ziel: ~16:30 Uhr