Julian Alaphilippe (Deceuninck-QuickStep) ist der neue Träger des Gelben Trikots der 107. Tour de France. Der Franzose attackierte am letzten Anstieg vor dem Ziel, fuhr gemeinsam mit Marc Hirschi (Sunweb) und Adam Yates (Michelton-Scott) an der Spitze und setzte sich in Nizza nach 186 Kilometern im Sprint knapp durch. Hirschi wurde Zweiter, Yates folgte auf Rang drei. 
Alaphilippe eroberte damit auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Dank der Zeitbonifikationen im Ziel und am Bonussprint liegt er nun vier Sekunden vor Yates. Gesamtdritter ist Marc Hirschi.
„Ich habe in diesem Jahr kein einziges Rennen gewonnen. Trotzdem habe ich immer intensiv trainiert, auch wenn ich durch eine schwere Zeit gegangen bin. Ich widme diesen Sieg meinem Vater (er verstarb am 27. Juni). Ich habe mein Team aufgefordert, das Rennen schwer zu machen“, so Alaphilippe im Siegerinterview mit Tränen in den Augen. „Es war nervenaufreibend, aber Adam Yates hat mitgearbeitet. Ich wollte bis zum letzten Kilometer einen Vorsprung halten. Ich bin diese Art von Druck im Grunde gewöhnt. Das Ganze zum Ende zu bringen, fühlt sich richtig gut an. Dieser Sieg hat mir gefehlt. Das Gelbe Trikot ist die Kirsche auf der Torte“, so Alaphilippe.
 

So lief das Rennen

Drei Fahrer gingen nicht an der Start. John Degenkolb (Knieverletzung, OTL), Philippe Gilbert (Kniescheibenbruch) und Rafael Valls (Oberschenkelbruch) konnten nach den schweren Verletzungen nicht starten.
Kurz nach dem Start setzten sich Peter Sagan, Lukas Pöstlberger (beide Bora-Hansgrohe), Benoît Cosnefroy (AG2R), Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step), Toms Skujins (Trek-Segafredo), Anthony Perez (Cofidis), Michael Gogl (NTT) und Matteo Trentin (CCC) ab. 
Am Zwischensprint nach 16 Kilometern war Matteo Trentin vor Peter Sagan, musste wenig später aber mit einem Defekt stoppen und fiel zurück ins Feld.
So blieben sieben Ausreißer an der Spitze. Im Feld machte das UAE-Team das Tempo und hielt den Abstand zunächst bei rund drei Minuten.
Am Gipfel des ersten langen Anstiegs gewann Cosnefroy aus der Spitzengruppe die Bergwertung. Er griff bereits mehr als einen Kilometer vor der Bergwertung an und setzte sich ab. In der Abfahrt wuchs der Vorsprung der Ausreißer wieder auf rund drei Minuten an.
Im Anstieg zum Turini fiel die Spitzengruppe zwischenzeitlich auseinander. Peter Sagan musste reißen lassen. Am Gipfel holte sich Perez die maximale Punktezahl. Cosnefroy sprintete vor Gogl auf Rang zwei. Nach der langen Abfahrt lagen die Ausreißer noch rund eineinhalb Minuten vor dem Feld, in dem das Team Jumbo-Visma lange die Führungsarbeit machte.
Das Finale
Als es 40 Kilometer vor dem Ziel in den Anstieg zum Col d’Èze ging, waren die Ausreißer eingeholt. Die erste Attacke aus dem Feld setzte dann Neilson Powless vom Team EF. Er wurde aber wenig später wieder eingeholt.
Das Deceuninck-QuickStep-Team bestimmte im Anstieg lange das Tempo, später übernahm Jumbo-Visma. Lennard Kämna stürzte im Aufstieg rund 35 Kilometer vor dem Ziel. In der Abfahrt stürzte Daniel Martinez, konnte aber wieder aufschließen.
Alaphilippe attackiert
Im letzten Anstieg machte Bob Jungels das Tempo und 13 Kilometer vor dem Ziel griff Alaphilippe an. Nur Marc Hirschi setzte sofort nach und schloss auf. Etwas später setzte Adam Yates nach und schloss auf.
Am Bonus-Sprint am Gipfel holte Yates 8 Sekunden, Alaphilippe 5, Hirschi 2 Bonussekunden. In der Abfahrt arbeitete das Trio gut zusammen, dennoch schmolz der Vorsprung zusammen. Auf dem letzten Kilometern pokerte das Trio, sodass die Verfolger noch näher kamen. Am Ende setzte sich Alaphilippe im Sprint durch. Den Sprint der Verfolger gewann Greg van Avermaet (CCC). Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) wurde Neunter. 
 

 

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