Nach der anspruchsvollen sechsten Etappe geht es mit einem weniger bergigen Teilstück weiter. Gibt es einen Sprint, oder kommen die Ausreißer durch? Das hängt von vielen Dingen ab. Denn der Start der Etappe ist sehr wellig, was für eine starke und große Ausreißergruppe spricht. Doch die Sprinterteams haben bislang stets das Signal gesendet, sich keinen Sprint entgehen lassen zu wollen. Schaut man ins Roadbook, bleiben wohl nur noch maximal zwei Sprintchancen bis Paris. Der Kampf um Grün wird wohl vor allem über die Zwischensprints ausgetragen – auch das beeinflusst die Taktiken der Teams.
Eine andere Komponente ist das Wetter. Denn es geht im Südwesten Frankreichs über offenes Terrain. Da kommen bei einigen Fahrern unangenehme Erinnerungen hoch. Nicht nur Mikel Landa verlor 2019 auf einer Windkante einiges an Zeit. Sollte es, entgegen der Vorhersage, doch am Nachmittag stärker wehen, wird dies das Rennen stark beeinflussen. Dann wird das Tempo im Feld enorm hoch gehen, denn aus Angst abgehängt zu werden, wollen alle Kapitäne vorn fahren. Für eine Ausreißergruppe wäre das natürlich Gift.
Die Fahrer machen das Rennen, lautet der abgedroschene Spruch der Experten. Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass die meisten einen Massensprint wollen.


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Die Strecke

Karte der 7. Etappe der Tour de France 2020

Die ersten Kilometer sind anspruchsvoll und wellig. Hier wird sicher früh attackiert. Zumindest hoffen wir das. Die erste Bergwertung wird nach neun Kilometern ausgetragen. Anschließend geht es wellig weiter. Die Sprintwertung wird bei Rennkilometer 58 ausgetragen. Dass ein Team deswegen das Feld bis dahin zusammenhält, ist eher unwahrscheinlich. Das würde wohl nur dann passieren, wenn bis 20 km vor der Sprintwertung eh keine Gruppe steht. Es folgen zwei weitere Bergwertungen. Der erste Anstieg direkt nach der Sprintwertung ist recht lang, aber weniger steil. Nach der letzten Bergwertung des Tages geht es lange bergab.



Die letzten rund 45 Kilometer ab Castres führen über windanfälliges Terrain. Bläst der Wind stärker als angesagt, könnte es zu kniffligen Situationen kommen.
Die Anfahrt zum Ziel ist wenig kompliziert. Der Kreisverkehr kurz vor dem Ziel wurde sicher wieder von der ASO entfernt, sodass die Fahrer das Ziel bereits 450 Meter vor der Linie sehen können.

Das Finale der 6. Etappe

Die Favoriten

Die Ausreißergruppe des Tages zu tippen ist nicht einfach. Mit drei Bergwertungen unterwegs wird es vermutlich Benoit Cosnefroy probieren, mitzugehen. Total Direct Energie hat vielleicht auch Interessen und CCC ist immer für einen Fluchtversuch gut, aber nach der Bummeletappe vorgestern kommt das halbe Feld für eine Flucht in Frage. Die Chancen für einen Erfolg aus der Gruppe des Tages scheinen hingegen nicht besonders groß zu sein. Die Sprinterteams wollen sicher erneut das Kräftemessen der endschnellen Männer. 
***** Caleb Ewan, Sam Bennett
**** Cees Bol
*** Giacomo Nizzolo, Alex Kristoff
** Peter Sagan, Matteo Trentin, Mads Pedersen
* Wout van Aert, Luca Mezgec, Bryan Coquard
Start: 13:25 Uhr 
Ziel: 17:30 Uhr
Wetter: Warm, kaum Wind
 
UPDATE: Herr Kachelmann meint, es könne doch Wind geben

 


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Die Rennanalyse mit Sunweb-Coach Sebastian Deckert

(Die Analyse gibts täglich 20 min nach Zieleinlauf bei Instagram)
 

 

 
 
 
 
 
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Mit Sebastian Deckert vom Team Sunweb

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