Kurz nach dem Start geht es bergauf. Vor allem die schweren Fahrer mögen das gar nicht. Allerdings freut das bergfeste Baroudeure, denn so erhöht sich die Chance, dass sich eine gut besetzte Ausreißergruppe formiert. Diese Gruppe hat durchaus gute Chancen durchzukommen, denn für die klassischen Sprinter ist das Terrain im Finale zu schwer. Es sind eher die Puncheure, oder Fahrer wie Diego Ulissi, Michael Matthews und Peter Sagan, denen die Ankunft in Matera liegen dürfte.
Allerdings stellt sich für ihre Teams die Frage, ob sie tatsächlich eine größere Gruppe den ganzen Tag kontrollieren wollen, oder nicht doch besser einen Fahrer in die Gruppe senden. Das bleibt es abzuwarten. Rollen schnell 3-4 Fahrer weg, dürfte es am Ende zum „Sprint“ aus dem Feld kommen. Gehen aber viele Fahrer in die Gruppe, wird das für das Feld kaum kontrollierbar.
So oder so – es wird einen interessanten Kampf um den Tagessieg geben. Für die Klassementfahrer geht es nur darum, keine Zeit zu verlieren und möglichst energiesparend bis ins Finale zu kommen. Auf den letzten Kilometern muss man aufmerksam sein, denn es könnten Lücken aufgehen.



 
 

Die Strecke

Karte der 6. Etappe des Giro 2020

Diese sechste Etappe bringt das Peloton einige Kilometer weiter gen Norden. Nur vier Kilometer nach dem Start geht es bergauf. Es folgt eine Abfahrt und erneut geht es bergauf. Die ersten rund 70 Kilometer sind anspruchsvoll, anschließend geht es lange flach in Richtung Ziel. Die einzige Bergwertung des Tages wird 25 Kilometer vor dem Ziel ausgetragen. 
Das Finale der 6. Etappe

Das Finale in Matera hat es dann durchaus in sich. Etwas weniger als drei Kilometer vor dem Ziel gibt es eine 700m-Rampe mit durchschnittlich 6%, aber Passagen mit zweistelligen Steigungsprozenten. Auch zum Ziel geht es leicht bergan. Für die reinen Sprinter dürfte dieses Finale wohl zu schwer sein, aber den Puncheuren wird es gefallen. 
 

Die Favoriten

Ist das Finale für die Sprinter zu schwer? Wahrscheinlich. Auch für Demare, der bekanntermaßen zu den bergfesteren Sprintern zählt? Vermutlich. So sind es Fahrer wie Diego Ulissi, Peter Sagan und Michael Matthews, denen dieses Terrain liegt. Mit der kurzen Abfahrt nach der Rampe sind es wohl eher Sagan und Matthews, die zu den Favoriten zählen, denn die letzten Meter sind nicht sehr steil. Ulissi müsste wohl, wie schon bei seinem Sieg in Agrigento, bergauf eine Lücke reißen und die Konkurrenz ans Limit führen.
Oder machen Ausreißer den Sieg unter sich aus? Nicht unmöglich. 
 
***** Michael Matthews
**** Diego Ulissi
*** Peter Sagan, Davide Ballerini
** Andrea Vendrame, Gianluca Brambilla
* Arnaud Demare, Mikkel Honoré, Simone Consonni, Enrico Battaglin
Start: 11:40 Uhr
Ziel: ~ 16:30 Uhr


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