Jai Hindley (Sunweb) hat die 18. Etappe des 103. Giro d’Italia gewonnen. Der 24-jährige Australier setzte sich nach 207 anspruchsvollen Kilometern von Pinzolo zu den Laghi di Cancano im Zweiersprint vor Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) durch. Dritter wurde Pello Bilbao (Bahrain-McLaren).

All In am Stelvio

Das Sunweb-Team kontrollierte zunächst das Rennen und schlug am schweren Anstieg zum Stilfserjoch ein hohes Tempo an. Der Gesamtführende Joao Almeida bekam Probleme und musste reißen. Dann übernahm das Ineos-Team mit Rohan Dennis und Geoghegan Hart die Kontrolle und griff an. Nur Hindley und Kelderman konnten dem Ineos-Duo direkt folgen. Auch Kelderman musste einige Kilometer vor dem Gipfel reißen lassen und fuhr allein in der Verfolgung.
Dennis opferte sich auf dem Weg zum Schlussanstieg für Geoghegan Hart auf und so gingen nur Hindley und Geoghegan Hart auf die letzten Kilometer zum Ziel. Hindley führte nicht mit, weil sein Kapitän hinter ihnen lag und sprintete dann zum Etappensieg. 
Für Kelderman, der im Schlussanstieg noch von Pello Bilbao und Jakob Fuglsang (Astana) überholt wurde, reichte es noch ganz knapp zum Rosa Trikot. Er führt nun mit 12 Sekunden Vorsprung auf Hindley. Tao Geoghegan Hart liegt als Dritter nur 3 Sekunden dahinter. 
„Das war ein verrückter Tag. Wohl der schwerste Tag meines Lebens“ sagte Kelderman im Ziel. „Es hätte gar nicht besser sein können – mit dem Etappensieg durch Jai und dem Rosa Trikot“ so Kelderman. „Wir haben Almeida am Stelvio früh abgehängt. 
 
So lief das Rennen
Direkt vom Start weg wurde attackiert und das Feld zerfiel komplett. Dann formierte sich eine stark besetzte Ausreißergruppe. Fabio Felline (Astana), Dario Cataldo (Movistar), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Stéphane Rossetto (Cofidis), Daniel Navarro (Israel Start-Up Nation), Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Ben Swift (Ineos Grenadiers), Ben O’Connor (NTT Pro Cycling), Alessandro Tonelli (Bardiani) und Héctor Carretero (Movistar). Etwas später sprangen Ruben Guerreiro, Joa Dombrowski, Matt Holmes, Loius Meintjes, Antonio Pedrero und Sergio Samitier noch nach vorn und so lagen 16 Fahrer an der Spitze.
Im Feld machte das Team Sunweb bereits ab dem zweiten Anstieg das Tempo. Wie schon bei der letzten Bergetappe spannte sich Nico Denz vor das Feld um hielt das Tempo hoch. So kamen die Ausreißer nur knapp zwei Minuten weg.
Als das Tempo im Feld in der Verpflegung etwas absackte, konnten die Ausreißer den Vorsprung ausbauen. In den Anstieg zum Stilfserjoch ging die Spitze mit etwas mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die Gruppe der Favoriten.
O’Connor setzte sich im Stelvio aus der Spitzengruppe ab, nach und nach wurden seine ehemaligen Begleiter von der Gruppe der Favoriten eingeholt. 
Sunweb bestimmte das Tempo und die Gruppe der Favoriten schmolz immer weiter zusammen. Knapp 48 Kilometer vor dem Ziel musste auch Joao Almeida die Gruppe um Kelderman ziehen lassen
Ineos geht All In
Ineos übernahm die Tempoarbeit und nur Tao Geoghegan Hart, Wilco Kelderman und Jai Hindley konnten dem Tempo von Rohan Dennis folgen. Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel musste auch Kelderman die Gruppe ziehen lassen.
Den Gipfel des Stelvio erreichten Dennis, Hart und Hindley an der Spitze. Wilco Kelderman folgte fast 50 Sekunden dahinter. Die nächste Verfolgergruppe bildeten Jakob Fuglsang und Pello Bilbao. Vincenzo Nibali erreichte etwa 30 Sekunden nach Fuglsang und Bilbao den Gipfel. Joao Almeida im Rosa Trikot hatte bereits rund drei Minuten Rückstand auf die Spitze.
Am Fuße der Schlusssteigung lag Kelderman mehr als eineinhalb Minuten hinter der Spitze und wurde von Fuglsang und Bilbao eingeholt und direkt abgehängt. Er erreichte mehr als zwei Minuten nach dem Sieger das Ziel, holte aber das Rosa Trikot.
Almeida rutschte in der Gesamtwertung auf Rang fünf ab. 


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