David Gaudu (Groupama-FDJ) hat die 11. Etappe der Vuelta 2020 gewonnen. Der 24-jährige Franzose setzte sich nach 174 Kilometern von Villaviciosa zum Alto de la Farrapona im Zweiersprint gegen Marc Soler (Movistar) durch und feierte seinen ersten Sieg bei einer Grand Tour. Dritter wurde Michael Storer (Sunweb). 
Gaudu gehörte zu einer Ausreißergruppe, die sich rund 50 Kilometer nach dem Start gebildet hatte. Soler hatte rund 80 Kilometer vor dem Ziel zur Spitze aufgeschlossen. Im Schlussanstieg hatte sich das Duo von den anderen Begleitern abgesetzt und ging gemeinsam auf die letzten Kilometer zum Ziel.
Keine Abstände zwischen den Favoriten auf Rot
Die Favoriten auf den Gesamtsieg erreichten einen Tag vor der superschweren Bergankunft am Angliru gemeinsam das Ziel. Primož Roglič (Jumbo-Visma) bleibt zeitgleich mit Richard Carapaz (Ineos) der Spitzenreiter. Gesamtdritter ist weiterhin Dan Martin (+25 Sek / Israel Start-Up Nation). Marc Soler machte in der Gesamtwertung etwa eine Minute gut und liegt nun mit 2:44 min Rückstand auf Roglic auf Gesamtrang sechs.   

 

So lief das Rennen

Zu Beginn des Rennens gab es einen Protest der Fahrer. Angeführt von Chris Froome machten die Fahrer ihren Standpunkt klar. Sie kritisierten, dass zu Beginn der 10. Etappe kommuniziert wurde, dass im Ziel die 3-Kilometer-Regel angewendet werden soll. Diese Regel bestimmt, ab welchem Abstand zwischen zwei Fahrern im Ziel für den Nachfolgenden eine neue Zeit genommen wird, weil dieser nicht mehr zur Gruppe davor gezählt wird. Bei Flachetappen üblicherweise 3-Sekunden, bei Bergankünften 1 Sekunde. Bei der 10. Etappe wurde dann aber die 1-Sekunden-Regel, wie bei Bergankünften üblich genommen, und nicht die 3-Sekunden-Regel wie bei Flachetappen üblich. Die Fahrer kritisierten dabei offenbar nicht, die Anwendung der Regel, sondern viel mehr, dass die Wahl der Regel während der Etappe geändert wurde.


Kurz nach dem Start formierte sich eine Ausreißergruppe mit Juanpe Lopez (Trek Segafredo), Ivo Oliveira (UAE Team Emirates), Tsgabu Grmay (Mitchelton Scott), Gino Mäder (NTT Pro Cycling) have joined Ion Izagirre (Astana Pro Team), Clément Champoussin (AG2R La Mondiale), Tim Wellens, Van der Sande (Lotto Soudal), Pierre Luc Perichon (Cofidis), José Joaquín Rojas (Movistar Team), Gonzalo Serrano (Caja Rural-Seguros RGA). Doch das Team Cofidis setzte nach und holte die Gruppe vor dem zweiten Anstieg wieder ein.
Es formierte sich dann eine neue Gruppe um Guillaume Martin (Cofidis), Niklas Eg (Trek-Segafredo), Mark Donovan, Michael Storer (Sunweb), Bruno Armirail (Groupama-FDJ), Nelson Oliveira (Moovistar), David Gaudu (Groupama-FDJ) und Tim Wellens (Lotto Soudal). 
In der Steigung zum Alto de la Cobertoria (~85 km vor dem Ziel) attackierte Marc Soler (Movistar) acht Kilometer vor dem Gipfel aus dem Feld und schloss zur Spitze auf.
Oliveira macht die Arbeit für Soler und sie bauten den Vorsprung auf fast 3 Minuten auf das Feld aus. Martin sammelte an den Bergwertungen fleißig Punkte und baute die Führung in der Sonderwertung weiter aus. 
Den vorletzten Gipfel, rund 34 Kilometer vor dem Ziel, erreichten die Spitzenreiter mit rund zweieinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld. Auch dort sammelte Martin die maximale Punktezahl ein.
Fünf Kilometer vor dem Ziel erhöhte Marc Soler das Tempo und nur David Gaudu konnte folgen. Im Sprint setzte sich Gaudu souverän gegen Soler durch und holte seinen ersten Saisonsieg.

Profil der 11. Etappe der Vuelta 2020

 


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