Der „E3 Prijs“, wie das Rennen lange hieß, gilt als die „Kleine Ronde van Vlaanderen“. Nicht ganz so lang, nicht ganz so schwer – aber meist ein echter Radsport-Leckerbissen –oft im Vergleich zur Ronde sogar das spannendere Rennen.
Weniger kontrolliert geht es zu, bei der E3 Saxo Bank Classic. Es wird meist früh angegriffen und oft spielt die Taktik eine große Rolle. Der Verlauf des durchaus schweren Rennens durch die flämischen Ardennen ist kaum vorhersehbar. Bläst der Wind, wird es noch schwieriger. Auch für den Freitag ist eine steife Brise angekündigt – es könnte episch werden.
Wichtiges Rennen
Auch in Sachen Stellenwert ist das Rennen nicht zu unterschätzen. In Deutschland ein nahezu unbekannter Klassiker, hat es für die Belgier eine große Bedeutung. „Es ist unterdessen schon so, dass es bereits eine super Saison ist, wenn du (nur) den E3-Preis gewinnst. Zudem ist es der erste richtige Härtetest für die Ronde van Vlaanderen. Alle Top-Fahrer testen ihre Beine und man sieht, wer konkurrenzfähig ist“, sagte der Belgier Dirk Demol, Sportdirektor bei Israel StartUp Nation, schon vor Jahren.
Die Strecke
Der Parcours ist ähnlich der Austragung von 2019, allerdings mit kleinen Änderungen. Denn nachdem Eikenberg und Oude Kruisberg zuletzt nicht gefahren werden konnten, sind sie zurück im Programm. Insgesamt ist es ein typischer E3-Parcours, mit der Abfolge vieler Hellinge im zweiten Teil der Strecke.
Gestartet wird in Harelbeke und anschließend geht es gen Norden und dann über Zottegem in Richtung Oudenaarde – dort steht mit dem Katteberg der erste von insgesamt 17 Hellingen (zuletzt waren es 15) an. In einem großen Bogen geht es anschließend über Geraardsbergen zurück gen Westen, nach Ronse. Über Oude Kruisberg, Knotkteberg, Hotond und Kortekeer gehts zum Taaienberg. Sicher weiterhin eine Schlüsselstelle des Rennens.
Finale mit Paterberg & Oude Kwaremont
Über Berg Ten Stene gehts zum Eikenberg und über Stationsberg und Kapelberg zum Finale. Die letzten Hellinge werden erneut Paterberg, Oude Kwaremont, Karnemelkbeekstraat und Tiegemberg auf dem Weg zum Ziel in Harelbeke sein.
Die Hellinge
Km 28,2 | Katteberg |
Km 85,9 | La Houppe |
Km 92,1 | Kanarieberg |
Km 100 | Oude Kruisberg |
Km 107,8 | Knokteberg |
Km 111,7 | Hotondberg |
Km 118,8 | Kortekeer |
Km 123,5 | Taaienberg |
Km 131,5 | Berg Ten Stene |
Km 136,7 | Boigneberg |
Km 141,1 | Eikenberg |
Km 146,5 | Stationberg |
Km 157,4 | Kapelberg |
Km 161,5 | Paterberg |
Km 164,3 | Oude Kwaremont |
Km 172,2 | Karnemelkbeekstraat |
Km 183,9 | Tiegemberg |
Die Favoriten
Mit Wout van Aert und Mathieu van der Poel am Start, stehen die Top-Favoriten bereits fest. Oder nicht? Klar, die beiden Crosser sind extrem stark und in guter Verfassung, aber der E3-Prijs ist kein Rennen, das man einfach so gewinnt. Die durchaus starke Konkurrenz weiß um die Qualitäten der beiden Ausnahmeathleten und wird ihnen das Leben schwer machen. Dazu kann der Wind eine große Rolle spielen.
Deceuninck-QuickStep hat viele starke Fahrer (Lampaert, Senechal, Asgreen, Stybar, Ballerini) und wird versuchen, die Breite des Kaders taktisch zu nutzen. Auch Ag2R-Citroen mit Oli Naesen, Greg van Avermaet und Stan Dewulf am Start hat mehrere Optionen. Ebenso Trek-Segafredo, mit Sanremro-Sieger Jasper Stuyven und Mads Pedersen.
Ein sehr interessanter Mann ist Tom Pidcock. Der 21-jährige Crosser ist in sehr guter Form und ganz sicher zum Favoritenkreis zu zählen. Ein offensives Rennen kommt ihm sicher entgegen.
Stefan Küng, Alberto Bettiol, Michael Matthews, Matteo Trentin, Sep Vanmarcke, Tiesj Benoot – die Liste der Favoriten ließe sich problemlos durch einige Top-Fahrer erweitern.
Aus deutscher Sicht sind mit Nils Politt, John Degenkolb und Jonas Rutsch drei ganz starke Fahrer dabei, denen sicher ein Top-Ergebnis zuzutrauen ist.
Update: Bora-hansgrohe wird nach einem positiven Corona-Test von Matthew Walls nicht starten.
***** Wout van Aert
**** Mathieu van der Poel, Tom Pidcock
*** Florian Sénéchal, Davide Ballerini, Stefan Küng
** Søren Kragh Andersen, Kasper Asgreen, Jasper Stuyven, Greg van Avermart, Sonny Colbrelli, Matteo Trentin
* Nils Politt, Mads Pedersen, John Degenkolb, Anthony Turgis, Yves Lampaert, Philippe Gilbert, Michael Matthews, Oli Naesen, Stefan Bissegger
Starliste bei PCS
Website: e3saxobankclassic.be
Start: 12:15 Uhr
Ziel: ~ 17 Uhr
TV: Eurosport 2 (Kommentatoren: Marc Rohde, Jörg Ludewig)
Rekordsieger: Tom Boonen (5 Erfolge)
2019 | Stybar Zdenek | Van Aert Wout | Van Avermaet Greg |
2018 | TERPSTRA Niki | GILBERT Philippe | VAN AVERMAET Greg |
2017 | VAN AVERMAET Greg | GILBERT Philippe | NAESEN Oliver |
2016 | KWIATKOWSKI Michal | SAGAN Peter | STANNARD Ian |
2015 | THOMAS Geraint | STYBAR Zdenek | TRENTIN Matteo |
2014 | SAGAN Peter | TERPSTRA Niki | THOMAS Geraint |
2013 | CANCELLARA Fabian | SAGAN Peter | OSS Daniel |
2012 | BOONEN Tom | FREIRE Oscar | EISEL Bernhard |
2011 | CANCELLARA Fabian | ROELANDTS Jurgen | GUSEV Vladimir |
2010 | CANCELLARA Fabian | BOONEN Tom | FLECHA Juan Antonio |
2009 | POZZATO Filippo | BOONEN Tom | IGLINSKIY Maxim |
2008 | ARVESEN Kurt-Asle | KOPP David | VAN AVERMAET Greg |
2007 | BOONEN Tom | CANCELLARA Fabian | BURGHARDT Marcus |