Gaudu und Roglic

Schon einige hundert Meter vor dem Ziel fausteten David Gaudu (Groupama-FDJ) und Primož Roglič (Jumbo-Visma) ab und fuhren dann jubelnd über die Linie. Gaudu sorgte für den ersten World-Tour-Etappensieg seines Teams in diesem Jahr und Roglič sicherte sich als Tageszweiter den Gesamtsieg der Rundfahrt.

Etwas mehr als eine halbe Minute später führte Alejandro Valverde (Movistar) als Tagesdritter die Verfolgergruppe ins Ziel. In dieser Gruppe war auch Jonas Vingegaard der Teamkollege von Primož Roglič, der so der Jumbo-Visma Equipe einen Doppelsieg bei der 60. Baskenland-Rundfahrt bescherte. Das Podium der Rundfahrt komplettiert Toursieger Tadej Pogacar, dessen UAE-Team am Schlusstag das Leadertrikot von Brandon McNulty doch noch abgeben musste.

So lief das Rennen

Am Schlusstag der Rundfahrt entwickelte sich ein spektakuläres Rennen. Trotz Attacken ab dem Start dauerte es einige Kilometer, ehe sich eine Gruppe lösen konnte. Es setzten sich Enric Mas (Movistar), Richard Carapaz (Ineos Grenadiers), Patrick Bevin (Israel Start-Up Nation), Hugh Carthy (EF), Ben O’Connor (AG2R Citroen), Omar Fraile (Astana-Premier Tech) und Antwan Tolhoek (Jumbo-Visma).

Später sprangen noch Guillaume Martin, Mark Padun, Carlos Verona, Marc Hirschi, Sam Oomen und Antwan Tolhoek zur Spitze auf.

Attacke in der Abfahrt

Im Feld beruhigte sich das Geschehen nicht. In der Abfahrt vom Azurki (rund 65 Km vor dem Ziel) griff das Astana-Team (mit Ion Izagirre) im Feld an und sprengte die Verfolgergruppe. Roglic und auch Gaudu gingen die Attacke sofort mit.
Während Primoz Roglic folgen konnte, verpasste hingegen Leader Brandon McNulty die Gruppe und musste im Anschluss seine Helfer in der Verfolgung einspannen. Hirschi ließ sich zurückfallen und auch Pogacar machte nach der Abfahrt Tempo.
Die Gruppe um Roglic schloss derweil schnell zur Spitze auf.

Die Vorentscheidung

Im sehr steilen Krabelin-Anstieg versuchte Pogacar verbissen, die Lücke zur Gruppe um Roglic zu verkleinern. Doch Leader Brandon McNulty konnte nicht folgen und musste reißen lassen. Pogacar rückte in die Kapitänsrolle bei UAE und versuchte, nach vorn zu springen. Doch Roglic erhöhte ebenfalls an der Spitze das Tempo, löste sich mit Gaudu und Carthy von den Begleitern. So konnte er die Gruppe um Pogacar auf Distanz halten.

Am Gipfel, rund 45 Kilometer vor dem Ziel, lag Roglic rund 30 Sekunden vor der Gruppe um Pogacar. McNulty aber bereits mehr als eine Minute zurück.

Nach der Abfahrt formierte sich eine Gruppe um Pogacar, zu der auch Yates, Valverde, Vansevenant, Landa, Vingegaard, Bilbao, O’Connor und Chaves gehörten, doch Pogacar musste den Großteil der Tempoarbeit machen. Jumbo-Visma hatte nun Roglic virtuell in Gelb an der Spitze und Vingegaard als Gesamtzweitem in der Gruppe um Pogacar.

Schlussanstieg

An der Spitze gingen Roglic, Gaudu und Carthy mit fast 50 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger auf die letzten 10 Kilometer. Gaudu griff am Fuße des letzten Anstiegs, rund sechs Kilometer vor dem Ziel an und Carthy musste reißen lassen. Gaudu und Roglic hatten das gleiche Interesse und arbeiteten zusammen. So jubelten am Ende beide.