Luca Paolini gewinnt Klassiker Gent-Wevelgem
Paolini gewinnt Klassiker Gent-Wevelgem
Luca Paolini gewinnt Klassiker Gent-Wevelgem
Luca Paolini gewinnt Klassiker Gent-Wevelgem (Foto: Roth&Roth Roth-Foto.de)

Der Italiener Luca Paolini setzte sich knapp sechs Kilometer vor dem Ziel aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe ab und fuhr allein zum Sieg beim Halbklassiker Gent-Wevelgem. Zweiter wurde Niki Terpstra (Etixx-Quickstep), der sich im Sprint gegen Geraint Thomas (Sky) durchsetzte. Wenige Sekunden danach rollte Terpstras Teamkollege Stijn Vandenbergh über die Ziellinie. Jens Debusschere (Lotto-Soudal) wurde Fünfter, Sep Vanmarcke Sechster.

Das durch starken Wind und Regen extrem harte Rennen war von Beginn an hektisch und spannend. Viele Windstaffeln und Stürze sorgten immer wieder für neue Rennsituationen. Mehr als 100 km vor dem Ziel bildete sich eine große Hauptgruppe, zu der auch die meisten Favoriten des Rennens gehörten, mit dabei auch John Degenkolb (Giant-Alpecin).

Mehr als 75 Kilometer vor dem Ziel griff Jürgen Roelandts (Lotto-Soudal) an und kämpfte nun allein gegen den Wind. Hinter Roelandts bildete sich eine starke Verfolgergruppe – Thomas, Vandenbergh, Debusschere, Vanmarcke und Daniel Oss. Roelandts hatte schnell > 1 min Vorsprung auf die Gruppe, zu der Luca Paolini noch aufschließen konnte. Im Feld dahinter wollte keiner die Nachführarbeit machen und der Rückstand auf die sechs Verfolger von Roelandts vergrößerte sich auf mehr als eine Minute. Niki Terpstra schaffte es dennoch mit einer Attacke zu den Verfolgern aufzuschließen.

Geraint Thomas überschlägt sich neben der Straße

Roelandts allein vorn, dahinter die superstark besetzte Gruppe mit Terpstra, Thomas, Debusschere, Vandenbergh, Paolini und Oss, das Feld geschlagen, aber immer noch 70 Kilometer zu fahren, bei Windböen und Regen – ein episches Rennen.

Geraint Thomas überschlug sich neben der Straße, Roelandts kämpfte sich wild entschlossen Meter um Meter nach vorn, während er von Windböen über die Straße getrieben wurde. Belgisches Frühjahr, wie es der Mythos beschreibt.

Paolini musste mit Oss am Kemmelberg reißen lassen, kämpfte sich aber wieder ran. Wenige Kilometer später war die lange Flucht von Jürgen Roelandts dann beendet. Er wurde am Ende Siebter und von den Fans gefeiert. Das Finale war dem Rennen gebührend mehr als spannend. Alle Fahrer schienen nur noch mit dem puren Willen die Beine zu bewegen.

Vandenbergh und Terpstra hatten im Finale Pech mit Defekten, versuchten die Überzahl zu nutzen. Vandenbergh attackierte, doch kam nicht weg. Dann schlug die Stunde von Taktik-Fuchs Paolini, erst ein kurzer Antritt, dann die richtige Attacke. Bei den Verfolgern wollte keiner den Konkurrenten nach vorn zu Paolini fahren, so war der Italiener schnell ein paar Meter weg.

Terpstra setzte dann mit Thomas nach, doch zu spät – Paolini siegt und feiert auf den letzten Metern den verdienten Klassikererfolg. Terpstra schlägt Thomas im Sprint und Vandenbergh hängt Debusschere noch ab, um die UCI-Punkte mitzunehmen.

Ein Rennen, das Lust auf mehr macht! Das gibt’s dann nächsten Sonntag bei der Ronde.