Simon Geschke (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Der entscheidende Moment war: 

Am Fuße der Mur. Beim Flèche fällt die Entscheidung im letzten Anstieg, deshalb ist es ganz wichtig vorn reinzufahren. Wenn man am Fuße der Mur de Huy nicht unter den ersten 15 ist, hat man bei der schmalen Straße keine Chance mehr. Deshalb ist der Weg zur Mur die entscheidende Phase.


Der stärkste Fahrer war heute: 

Alejandro Valverde. Der Flèche Wallonne ist ein ehrliches Rennen, da gewinnt der stärkste Fahrer.

Überrascht hat mich:

Julian Alaphilippe. Er war Sechster beim Amsel und dort schon sehr stark, aber der zweite Platz beim Flèche Wallonne ist noch mal höher zu bewerten. Das ist definitiv ein Mann, den man in Zukunft immer auf der Rechnung haben muss. Sonst gab es wenig Überraschendes. Die neue Steigung im Finale hat dafür gesorgt, dass die Favoritengruppe etwas kleiner war, aber auch das war ja so erwartet.

Einen taktischen Fehler gemacht hat heute:

Das Team Etixx-Quickstep musste sehr viel arbeiten, nachdem Luis Leon Sanchez und Giovanni Visconti angegriffen hatten. Da fehlten dann im Finale die Kräfte und sie hatten nur noch wenige Helfer dabei. BMC ist nach dem Ausfall von Gilbert nicht mitgefahren. Zwar hat Katusha etwas mitgeholfen, aber Etixx-Quickstep musste fast alles alleine machen. Vielleicht hätte man die Attacke sofort neutralisieren können, oder einen Fahrer mitschicken, dann hätte man Kräfte sparen können. Aber am Ende haben sie einen Fahrer auf dem Podium, da muss man dann eigentlich nicht groß über Fehler diskutieren.

Für unser Team lief es:

Nicht wie erwünscht. Am vorletzten Berg waren sie noch zu dritt dabei, Warren Barguil und Georg Preidler in guter Position, aber im Finale war dann wenig zu sehen. Zumindest am Fernseher. Ich denke schon, dass man sich mehr erhofft hatte. Vielleicht wäre auch die Attacke von Sanchez und Visconti eine Möglichkeit gewesen mitzugehen und etwas zu versuchen, aber das ist natürlich nicht so einfach. Am vorletzten Berg waren sie ja noch dabei, aber am Ende ist der 26. Platz von Warren natürlich nicht das gewünschte Ergebnis.