Profil 12. Etappe

Dieser Giro d’Italia hat noch keinen Tag Langeweile produziert. Selbst Flachetappen wie die 10. Etappe von Civitanova Marche und Forlì enden nicht im erwarteten Massensprint und haben Auswirkungen auf das Gesamtklassemen. Und sei es, weil die Rennjury die UCI-Regeln strikt auslegt, was nicht unbedingt den Gewohnheiten im Radsport entspricht. Tags drauf ließ Alberto Contador dann mal kurz die Muskeln spielen, um der Konkurrenz anzudeuten, das er zu allem bereit ist.

Was also dürfen wir auf der 12. Etappe erwarten? Auf dem Papier ist das 190 Kilometer lange Teilstück zwischen Imola und Vicenza eine weitere Mittelgebirgsetappe. Doch diesmal nimmt die Strecke einen weiten Anlauf, bevor es steil wird. Die ersten knapp 130 Kilometer durch die Po-Ebene sind brettflach. Danach wird es ruppig. Nach dem moderaten Anstieg der 4. Kategorie hinauf nach Castelnuovo folgt der Crosara, etwa zwei Kilometer lang mit durchschnittlich mehr als zehn Prozent Steigung und in der Spitze bis 17 Prozent steil. Hier dürfte eine erste Vorentscheidung fallen, wer um den Etappensieg mitfahren kann. Zumal danach eine technisch schwierige Abfahrt folgt.

Danach sind es noch knapp 20 wellige Kilometer bis ins Ziel, das nicht etwa im Zentrum von Vincenzo liegt sondern auf dem Monte Berico. Etwas mehr als einen Kilometer geht es dort hinauf bei durchschnittlich neun Prozent Steigung. Wer bei Rennen wie dem Amstel Gold Race oder dem Fléche Wallonne vorne dabei sein kann, der wird auch hier seine Chance auf einen Etappensieg bekommen. Und die Favoriten werden sicher wieder um Sekunden kämpfen.

Wir erwarten: Eine frühe Ausreißergruppe, die mit nicht allzu großem Vorsprung in die letzten 60 Kilometer geht. Ab dem Anstieg nach Castelnuovo wird das Feld selektiert und am Corsara die vorentscheidenden Attacken folgen. Am Ende kommt es zu einer Art Sprint der Fahrer mit Punch.

Die Favoriten: Michael Matthews, Philippe Gilbert, Rinaldo Nocentini, Damiano Cunego, Tom Jelte-Slagter