Philippe Gilbert (Foto: Roth&Roth; Roth-Foto.de)
Philippe Gilbert (Foto: Roth&Roth; Roth-Foto.de)
Philippe Gilbert (Foto: Roth&Roth; Roth-Foto.de)

Philippe Gilbert hat den heiß ersehnten Etappensieg beim Giro d’Italia errungen. Der Belgier gewann die 12. Etappe über 190 Kilometer von Imola nach Vincenza. Der Gesamtführende Alberto Contador deckte als Etappenzweiter die Schwächen von Fabio Aru auf und nahm seinem schärfsten Widersacher im Kampf um das Rosa Trikot weitere Sekunden ab. Der Spanier führt das Klassement nun mit 17 Sekunden Vorsprung auf Aru an.

Langer Anlauf

Die Etappe nahm einen langen Anlauf. Es dauerte 80 der ersten 130 flachen Kilometer bis sich eine dem Feld genehme Gruppe gebildet hatte. Unter den fünf Fahrern befand sich auch Patrick Gretsch (AG2R-La Mondiale). Doch mehr als zwei Minuten bekam das Quintett an der Spitze nicht gewährt. Schon am Fuße des ersten Anstiegs nach Castelnuovo waren bis auf Gretsch alle Ausreißer gestellt. Doch auch dessen Solofahrt dauerte nicht lange.

Das Rennen wurde nun von Conatdors Tinkoff-Saxo-Team kontrolliert. Auf dem steilen Anstieg hinauf zum Crosara zeigte sich erstmals, dass Aru ein bisschen Probleme hatte. Als Contador kurz vor der Bergwertung das Tempo forcierte, konnte der junge Italiener nicht mitgehen. Intxausti holte sich unterdessen die sieben Bergpunkte und baute seine Führung in der Bergwertung aus.

Contador macht Druck

Auf der gefährlichen Abfahrt kam es auf regennasser Straße zu mehreren Stürzen, zu deren Opfern mit Simon Gerrans auch einer Mitfavoriten auf den Tagessieg gehörte. Das Feld teilte sich und Contadors Team hielt den Druck auf Astana auch danach weiter aufrecht. Eine etwa 30 Fahrer starke Gruppe mit allen Favoriten ging gemeinsam in den nicht kategorisierten Anstieg zum Perarolo. Franco Pellizzotti versuchte einmal mehr sein Glück, wurde nach der Abfahrt aber von Arus Teamkollege Tanel Kangert gestellt.

Kangert sollte offensichtlich um den Etappensieg fahren, um sich Bonussekunden zu schnappen und sie nicht Contador zu überlassen. Doch die Strategie ging nicht auf, weil BMC sich für Gilbert auf die Verfolgung machte. Mit 20 Sekunden Vorsprung ging das Duo in den letzten durchschnittlich neun Prozent steilen Kilometer hinauf ins Ziel. BMC platzierte Gilbert an der Spitze, der Kangert etwa 500 Meter vor dem Ziel stellte und den Etappensieg einfuhr. Contador sprintete drei Sekunden dahinter auf Platz zwei und sicherte sich sechs Sekunden Zeitbonifikation. Der müde wirkende Aru kam acht Sekunden später an.

Simon Geschke erreichte zeitgleich mit Contador als Vierter das Ziel und verpasste nur knapp einen weiteren Punkt in der Bergwertung. Er liegt jetzt acht Punkte hinter Intxausti im blauen Trikot.