Joaquim Rodriguez (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Im sehr steilen Schlussanstieg setzte sich Rodriguez etwa 200 Meter vor dem Ziel an die Spitze und siegte souverän. Chris Froome wurde an der Mur de Huy Zweiter und machte etwas Zeit auf die Konkurrenz um den Gesamtsieg gut. Fabian Cancellara konnte nach einem Sturz nicht mit den Besten mithalten und muss das Gelbe Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben.

Neuer Gesamtführender ist Chris Foome. Der Brite führt nun mit einer Sekunde vor Tony Martin (Etixx-Quickstep). Bitter für Tony Martin, der das Gelbe Trikot wieder knapp verpasst. „Ich kann nur noch darüber lachen. Heute hatte ich es in der Hand, aber ich hatte echt schlechte Beine. Morgen klappt es dann. Bei dem Sturz habe ich es nur krachen hören, ich hatte richtig Glück. Es wäre aufgrund der Stürze auch nicht die ganz große Ehre gewesen, Gelb zu bekommen. Ich kann das diesmal besser verkraften“, sagte Martin nach dem Rennen.

 

So lief das Rennen

Kurz nach dem Start bildete sich die Fluchtgruppe des Tages. Erneut hatte das deutsche Team Bora-Argon18 einen Fahrer in der Spitze dabei. Zusammen mit Serge Pauwels (MTN-Qhubeka), Martin Elmiger (IAM) und Bryan Nauleau (Europcar) setzte sich Jan Barta (Bora-Argon 18) schnell zwei Minuten vom Feld ab. Doch die Gruppe wurde vom Feld an der kurzen Leine gehalten.

 

Heftiger Sturz

Etwas mehr als 55 Kilometer vor dem Ziel kam es im Feld zu einem heftigen Sturz. Mehr als 15 Fahrer kamen zu Fall. William Bonnet (DFJ) hatte sich am Hinterrad des Vordermanns aufgehangen, stürzte und löste so den Massensturz aus. Zu diesem Zeitpunkt war das Feld extrem schnell, mehr als 75 km/h. Die Rennjury neutralisierte daraufhin das Rennen und stoppte das Feld, kurze Zeit später wurde das Rennen aber wieder freigegeben. Die Spitzengruppe war zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Meter vor dem Feld, sodass es nach der Neutralisation geschlossen weiterging.
„Da die vier Ambulanzfahrzeuge und die beiden Autos des medizinischen Teams am Unfallort beschäftigt waren, gab es keine Möglichkeit, die Sicherheit des Rennens weiter zu gewährleisten.“, erklärte Tour-Direktor Christian Prudhomme. „Der Zusammenschluss mit der Ausreißergruppe stand unmittelbar bevor und wir waren noch nicht im Anstieg in den ersten Berg – also hatte es keinen Einfluss auf das Renngeschehen. Das haben allerdings nicht alle Fahrer so gesehen, die schon wieder losstürmen wollten und mit der Entscheidung nicht einverstanden waren. Das kann ich zwar verstehen, aber wenn sie jetzt die Bilder vom Sturz sehen, werden sie unsere Entscheidung besser nachvollziehen können.“

Auch Fabian Cancellara kam zu Fall, konnte aber weiter fahren. Laut Pressesprecher sagte Cancellara nach dem Rennen, dass sich die Verletzung ähnlich anfühlt, wie nach seinem Sturz beim Frühjahrsklassiker E3-Harelbeke. Damals hatte sich der Schweizer einen Lendenwirbelbruch zugezogen. Er wird nun genauer untersucht. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel konnte Cancellara endgültig nicht mehr folgen, er erreichte das Rennen einige Minuten nach dem Tagessieger.

UPDATE: Am Abend gab das Team bekannt, dass sich der Verdacht bestätigte und Cancellara zwei Lendenwirbel gebrochen hat. Der Schweizer musste das Rennen aufgeben.

Das Rennen aufgeben mussten dagegen Laurens ten Dam, Simon Gerrans (Orica-Greenedge), Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und Willam Bonnet (FDJ).

 

Angriff auf der Windkante

Etwa 40 Kilometer vor dem Ziel setzte sich das Astana-Team an die Spitze und machte Tempo. Das Feld riss auseinander, es bildeten sich zwei größere Gruppen. Alejandro Valverde (Movistar) und auch Dominik Nerz gehörten neben dem Mann in Gelb, Fabian Cancellara, zu den Abgehangenen. Nerz war auch gestürzt und musste später das Rad wechseln. Er war gerade am Ende des Feldes, als Astana vorn Gas gab. Doch wenig später konnte die zweite Gruppe wieder aufschließen. Cancellara litt offensichtlich unter Schmerzen.

 

Greipel festigt Grün

Beim Zwischensprint sicherte sich Andre Greipel die Punkte. Er gewann den Sprint vor John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Nacer Bouhanni (Cofidis).