Chris Froome (2013) (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

„Froome macht sprachlos“, schreibt die größte Sportzeitung der Welt. Diese Schlagzeile der französischen  L’Equipe  sagt ziemlich viel über die Emotionen, die nach dem fulminanten Sieg von Christopher Froome auf der 10. Etappe der Tour de France aufkamen. „Natürlich konnte man mit einer starken Leistung von Froome rechnen. Immerhin war er schon vor dem Rennen der große Favorit. Doch so einen Sieg auf der ersten Bergetappe hatte wohl keiner erwartet.“

L’Equipe setzt sich auch kritisch mit dem fast unglaublich Ergebnis auseinander: „Wie 2013 konnte Froome alle Konkurrenten gleich auf der ersten Bergetappe bezwingen. Wie 2013 werfen seine Leistung und auch seine Leistungsdaten viele Fragen auf. Vor zwei Jahren sahen Froome und seine Mannschaft ähnlich dominierend aus. Jetzt müssen sie auch mit einem gewissen Missvertrauen rechnen.“

Der britische Sender BBC sieht auch Parallelen zu 2013: „Damals gewann Froome auch am französischen Nationalfeiertag, allerdings am Mont Ventoux. Dies war letztendlich seine Tour. Vielleicht ist es gutes Omen.“ Die Leistung von Froome bewertet BBC als überragend: „Die einzige Gefahr, die den Sieg von Froome behindern konnte, waren die Zuschauer. Es ist noch ein langer Weg, aber der Brite scheint der Top-Favorit der diesjährigen Tour de France zu sein.“

„Ein Kollaps für Nibali und Contador. Froome gewinnt und hat die Tour in seinen Händen“, titelt La Gazzetta dello Sport aus Italien. Für die Italiener war dies ein enttäuschender Tag, denn der Titelverteidiger Nibali verlor den Kontakt mit dem Feld schon 10,6 Kilometern vor dem Ziel: „Das war’s wohl mit dem Traum von Nibali, seinen Titel zu verteidigen.“ Zu Froome schreibt Gazzetta Folgendes: „Das war zwar nur die erste Bergetappe, doch die Grundlage, die der Brite legte, macht es schwer, die Tour am Ende nicht zu gewinnen.“

Auch die belgische Het Nieuwblad fand einen schönen Froome-Titel: „Aus Big Four wurde Big Froome.“ Die Zeitung thematisiert auch, dass bei Twitter von vielen Ex-Profis und Journalisten der Vergleich zu Armstrong gezogen wurde. „Die Ähnlichkeiten waren auffallend. Ritchie Porte sah zum Beispiel fast aus wie Roberto Herras in den Jahren 2001 oder 2002.“ Auch die Leistung des gesamten Teams war beeindruckend. „Bei Sky sollten sie sich nicht wundern, wenn sie in den nächsten Tagen Fragen mit dem D-Wort gestellt bekommen.“

Die spanische Marca fasst letztendlich alles zusammen: „Am Dienstag veränderte Froome die Tour de France. Gleich an der ersten Bergankunft attackierte der Brite sechs Kilometer vor dem Ziel und ließ alle Konkurrenten hinter sich. Quintana und Contador konnten gegen das übermächtige Team Sky nicht kontern. Wenn es so weitergeht, könnte die Gesamtwertung bald entschieden werden.“