Tim Kerrison und Chris Froome (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Das Sky-Team hat einige Leistungsdaten von Christopher Froome bei der Tour de France veröffentlicht. Konkret wurden Daten seiner Leistung am Anstieg nach La Pierre-Saint-Martin bei der 10 Etappe veröffentlicht. Der Brite habe auf den 15,3 Kilometern eine durchschnittliche Leistung von 5,78 Watt pro Kilogramm Körpergewicht erbracht. Dabei hätte Froome im Anstieg die höchste Herzfrequenz gehabt, die man jemals bei ihm gemessen hatte.
Froomes Trainer Tim Kerrison kritisierte das französische Fernsehen, das in einer Sendung andere Daten errechnet hatte. „Es gibt nichts Außergewöhnliches. Die Daten bewegen sich im Rahmen der letzten vier Jahre“, erklärte Kerrison.
Das Sky Team nutzte die Bühne des Ruhetags geschickt um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Froomes Geschwindigkeit am Berg würde auch dadurch verbessert, weil er ein ovales Kettenblatt benutzt, was einige Prozent Kraftersparnis erzielen soll.

Um zu klären, wie „normal“ Froomes Leistungen sind, helfen die Daten aus einem Anstieg kaum aus. Solange das Team nicht die gesamten Daten aus den Computern veröffentlich hat, ist eine echte Analyse von unabhängigen Fachleuten unmöglich. Doch genau dafür setzt sich auch Teammanager Braislford ein, der es begrüßen würde, wenn die UCI sämtliche Daten von allen Teams unabhängig analysieren lassen würde. Doch das wird es wohl erst in ferner Zukunft geben, wenn überhaupt. Denn auch Sky gibt bislang nur wenig Informationen raus.
Aus PR-Sicht des Sky-Teams war es eine gelungene Maßnahme gegen die fortwährende Kritik und Skepsis. Aber dass Sky diesen Schritt gegangen ist, ist auch ein beleg dafür, dass im Radsport weiter kritisch hinterfragt wird. Dass Froomes Daten von einem Anstieg ohne Überprüfungsmöglichkeit ein großer Schritt zum transparenten Radsport sind, kann man aber nicht behaupten.