Simon Geschke (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Simon Geschke (Giant-Alpecin) hat die 17. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Berliner setzte sich etwas mehr als 40 Kilometer vor dem Ziel aus einer Fluchtgruppe ab und fuhr als Solist ins Ziel. Zweiter wurde nach 161 Kilometern von Digne-les-Bains nach Pra Loup der Amerikaner Andrew Talansky (Cannondale-Garmin). Platz Drei holte Rigoberto Uran (Etixx-Quickstep).

„Ich habe hier hinter dem Podium der Tour doch eigentlich nichts zu suchen“, sagte Geschke mit Tränen in den Augen beim Siegerinterview. „Seit ich angefangen habe Rad zu fahren träume ich vom Tour-Etappensieg. Man hat das im Kopf wenn man die Tour fährt, vielleicht kommt irgendwann der große Tag. Ich habe noch nicht so viel gewonnen im meiner Laufbahn“, fuhr Geschke fort und konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Heute habe ich es mit der Brechstange probiert, weil ich keine Lust hatte, wieder Vierter oder Fünfter zu werden.“

Chris Froome (Sky) verteidigte das Gelbe Trikot und kam gemeinsam mit Nairo Quintana (Movistar) ins Ziel. Alejandro Valverde (Movistar) verlor nur wenige Sekunden auf das Duo, Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) büßte nach einem Sturz mehr als zwei Minuten ein. Tejay van Garderen (BMC) musste das Rennen nach wenigen Kilometern aufgeben.

So lief das Rennen

Gleich nach dem Startschuss begannen die Attacken, doch es dauerte lange, ehe die Gruppe des Tages stand. 28 Fahrer konnten sich dann absetzen, mit dabei waren wieder Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) und Simon Geschke (Giant-Alpecin). Auch Geschkes Teamkollege John Degenkolb war mit in der Gruppe. Mathias Frank (IAM), 13. im Gesamtklassement, war in der Spitze mit dabei.

Tejay Van Garederen (BMC), der Drittplatzierte des Gesamtklassements, hatte vom Start weg Probleme. Der Amerikaner quälte sich lange, musste dann aber doch das Rennen aufgeben.

Etwa 75 Kilometer vor dem Ziel griff Alberto Contador an, doch das Team Movistar schloss schnell die Lücke.

Am Zwischensprint rollten Sagan und Degenkolb nebeneinander in Richtung Sprintwertung. Doch Benoît Vaugrenard (FDJ) verdarb den beiden den Spaß und schnappte sich die Punkte.

Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel griff Simon Geschke aus der Spitzengruppe an und setzte sich ab. Dahinter war man sich nicht einig und so konnte der Berliner schnell eine Minute Vorsprung herausfahren. Im Anstieg des Col de Allos setzten dann Mathias Frank (IAM), Steven Kruijsweijk (LottoNL-Jumbo) Thibaut Pinot (FDJ) und auch Adam Yates (Orica-GreenEdge) nach. Pinot schüttelte 3 Kilometer vor dem Gipfel seine Begleiter ab und machte sich allein auf die Verfolgung von Geschke.

Im Feld übernahm Astana die Kontrolle im Anstieg. Bis auf Froome, Contador, Valverde, Quintana und Gesink konnte niemand folgen. Kurz vor dem Gipfel kam dann der Angriff von Nibali. Froome, Quintana, Valverde und Contador kamen wieder ran.

Thibaut Pinot stürzte in der Abfahrt vom Allos, konnte aber gleich weiterfahren. Geschke ging mit etwa eineinhalb Minuten Vorsprung in den Schlussanstieg. Dahinter machte sich Andrew Talensky allein auf die Verfolgung. Doch Geschke war nicht mehr einzuholen und feiert den größten Sieg seiner Karriere.

In der Favoritengruppe hatten es schon im Anstieg zum Allos sowohl Nibali, als auch Quintana und Contador versucht Chris Froome abzuhängen. Doch alle Attacken verpufften. In der Abfahrt stürzte Contador und verlor den Anschluss.

Im Schlussanstieg versuchte es Nibali erneut, kam aber nicht weg. Als dann Quintana knapp einen Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnte nur noch Froome mitgehen.