Auf der 138 Kilometer langen Schleife durch Andorra geht es lange bergauf, dann wieder bergab, dann wieder bergauf. Mal steil bergan, machmal noch steiler. Eine Wertung der zweiten Kategorie, vier der der ersten Kategorie und eine der spezial Kategorie sind im Roadbook vermerkt.
Mehr als 5200 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Es wird die erste große Schlacht in den Bergen, und das ausgerechnet nach dem ersten Ruhetag. Nicht alle Fahrer finden an einem Ruhetag die richtige Balance aus Entspannung und „im Rhythmus bleiben“. Es kann auf der Königsetappe der diesjährigen Vuelta ALLES passieren, und das ist Teil der Spannung und Dramaturgie des Rennens. Wer Schwäche zeigt, wird attackiert und verliert alle Chancen auf den Gesamtsieg. Es wird ein Gemetzel geben, da in der Gesamtwertung noch keine großen Abstände zwischen den Fahrern liegen.
Die kurzen heftigen Rampen der ersten Woche haben ihre Spuren hinterlassen und neue Favoriten hervorgebracht, doch die langen schweren Anstiege, dann auch noch mehrere hintereinander, sind etwas völlig anderes, als wir bislang gesehen haben.
Die Entscheidung wird vermutlich am letzten Anstieg des Tages fallen. Der Cortals de Encamp ist 8,7 Kilometer lang und durchschnittlich 9,1 % steil. Wer sich hier noch irgendwie in der Lage sieht die Konkurrenz abzuhängen, wird einen Angriff wagen. Frisch geht in diesen Anstieg sowieso kein Fahrer mehr. Es kann zu sehr großen Abständen kommen und einige Fahrer die Vuelta auf diesen 138 Kilometern verlieren. Der Favoritenkreis auf den Gesamtsieg wird auf nur wenige Namen zusammenschmelzen.
Wir erwarten: eine kleine Fluchtgruppe an der langen Leine, eine Schlacht am letzten Anstieg
Die Favoriten: Nairo Quintana, Chris Froome, Fafal Majka