Profil Etappe 16

Es ist die dritte und letzte schwere Bergetappe vor dem Ruhetag. Über 185 Kilometer und sieben Anstiege führt das 16. Teilstück der Vuelta von Luarca nach Ermita de Alba. Quirós. Nach den beiden vorangegangenen schweren Etappen ist es für die Fahrer sicher der härteste Tag der Rundfahrt. Vom Start weg geht es gleich bergan. Der Alto Aristébano ist zwar nur ein Berg der 3. Kategorie, doch es wird wohl sofort den Kampf um die Gruppe geben. Somit wird es sicher sofort schnell, einige werden den berühmten Blutgeschmack im Mund haben.

Für Astana, Movistar und Katusha ist es eine extrem wichtige Etappe und sie werden versuchen einen Fahrer ihres Teams in der Fluchtgruppe zu platzieren. Bis Rennkilometer 140 warten dann drei weitere Anstiege, ein paar Abfahrten und mehrere Flachstücke. Danach beginnt vermutlich das Gemetzel. Auf den letzten 45 Kilometern warten drei schwere Anstiege. Zunächst der 8,5 Kilometer lange Alto del Cordal. 

 

Der vorletzte Anstieg – Zeit für eine Attacke?

Vom Gipfel geht es 6 Kilometer bergab bis auf 300 Meter über Null, ehe es erneut steil bergan bis auf 1250 Meter geht. Dieser Anstieg der 1. Kategorie ist durchschnittlich fast 9 % steil und knapp 10 Kilometer lang. Im mittleren Teil quält der Alto de la Cobertoria die Fahrer mit mehr als 13 % Steigung. Vielleicht greift einer der Favoriten schon hier an.

Auf der anschließenden 10 Kilometer langen Abfahrt ließe sich vielleicht etwas Zeit herausholen, um mit einem kleinen Vorsprung in den Schlussanstieg zu gehen. Alejandro Valverde (Movistar) ist ein begnadeter Abfahrer, liegt in der Gesamtwertung nur 2:25 min zurück und könnte mit einer Attacke die Konkurrenz unter Druck setzen. Das gleiche gilt für Dani Moreno (Katusha). Der Spanier ist in der Gesamtwertung nur 2:08 min hinter Aru platziert. Dass es eine spanische Allianz gegen Astana gibt, ist eher unwahrscheinlich, denn Katusha und Movistar wollen beide die Rundfahrt gewinnen.

Auch Fahrer, die in der Gesamtwertung etwas weiter zurückliegen, könnten versuchen hier eine Attacke zu setzen. Sollten sich die Teams Astana und Katusha die Verantwortung gegenseitig zuschieben wollen, kann schnell eine Lücke aufreißen. Auch Fahrer wie Domenico Pozzovivo sollte man im vorletzten Anstieg nicht aus den Augen lassen.

Profil der letzten beiden Anstiege
Profil der letzten beiden Anstiege

 

Der Hammer zum Schluss

Was die Fahrer auf den letzten 6,8 Kilometern erwartet, ist einfach nur brutal. Durchschnittlich geht es 11,1 % bergan. Die steilste Stelle hat 21,67 % Steigung! Johannes Fröhlinger will einen 32er Rettungsring montieren lassen. An diesem Berg wird die Mannschaft kaum noch helfen können, hier zählt die verbliebene Kraft. Es wird Mann gegen Mann gekämpft, alle am Limit. Doch wer zu früh angreift, könnte das in den steilen Rampen bitter bezahlen. Aufsparen muss sich niemand etwas – am Dienstag wartet der zweite Ruhetag.

Quintana, Rodriguez oder Aru, wer hat nach den letzten Tagen noch die meisten Körner im Speicher? Wer sich gut fühlt greift an, wer einen schlechten Tag hat, verliert viel Zeit. In den steilen Rampen zum Alto Ermita de Alba fällt vielleicht die Vorentscheidung um den Vuelta-Sieg. Für Tom Dumoulin wird es ohne Frage ein extrem harter Tag. Der Niederländer fährt bislang eine sehr starke Rundfahrt und bekommt im Zeitfahren am Mittwoch Gelegenheit zurückzuschlagen. Doch die ganz steilen Rampen sind überhaupt nicht nach dem Geschmack des schwereren Allrounders (nur im Vergleich zu den Leichtgewichten Aru, Quintana & Rodriguez). Während Dumoulin versuchen muss den Rückstand in Grenzen zu halten, muss Quintana Zeit gutmachen. Spannung ist also garantiert!

 

Wir erwarten: Einen harten Kampf um die Gruppe und Gemetzel auf den letzten 45 Kilometern.

Die Favoriten: Joaquim Rodriguez, Fabio Aru, Nairo Quintana