Endlich Klassiker! Am Samstag 11.30 Uhr fällt der Startschuss für die Klassikersaison 2016. Bei kaltem Wetter, Wind und meist auch Nässe beginnt das „Frühjahr“ mit dem Omloop Het Nieuwsblad. Locker einrollen zum Auftakt is nicht! 200,8 Kilometer über 13 Hellinge und 10 Pave-Stücke.

Das profil des Omloop Het Nieuwsblad 2016
Das Profil des Omloop Het Nieuwsblad 2016

Die Strecke 

Los geht es 11:30 Uhr in Gent, dann folgen 56, meist flache Kilometer gen Südosten. Genügend Zeit also, dass sich eine Ausreißergruppe formiert. Dann wartet zum ersten Mal das Pflasterstück Haaghoek. Über Berendries, Tenbosse und Eikenmolen führt der Parcours zur legendären Muur in Gerardsbergen (km 86). Während die Kapitäne noch versuchen Körner zu sparen, müssen die Helfer hier schon ordentlich arbeiten. Vor allem wenn es windig ist, könnten sich auf dem Weg nach Westen Windstaffeln bilden. Bis Brakel heißt es dann, den Kapitän aus dem Wind zu halten und bloß keine große Gruppe zu verpassen.

Die Hellinge des Omloop Het Nieuwsblad 2016
Die Hellinge des Omloop Het Nieuwsblad 2016

Etwa 80 Kilometer vor dem Ziel beginnt das Rennen auch für die Favoriten. Über Kaperij und  Krusiberg gehts zum Taaienberg.  Hier wird natürlich erwartet, dass der belgische Nationalheld am „Boonen-Berg“ der Konkurrenz mal ordentlich auf den Zahn fühlt.

Die Pflasterstücke des Omloop Het Nieuwsblad 2016
Die Pflasterstücke des Omloop Het Nieuwsblad 2016

Die Schlüsselstellen

Es könnte tatsächlich sein, dass am Taainberg der Rennverlauf stark beeinflusst wird. Denn hier könnte sich die Gruppe bilden, die den Sieg unter sich ausmacht. Denn nach dem Helling warten gleich Eikenberg, Wolvenberg und noch Pflasterstücke, inklusive Haaghoek. Ausruhen ist nicht mehr, und wer hier die Gruppe verpasst hat, muss viel Kraft investieren, zurückzukommen.

Schwere Anstiege oder derbes Pflaster gibt es auf den letzten Kilometern zum Ziel nicht mehr, es ist also taktisches Geschick gefragt, wenn man seine Begleiter noch abschütteln will. Das Finale ist etwas anders als im letzten Jahr, aber auch 2016 geht es zum Ziel leicht bergan.

 

Die Favoriten

Beim ersten Klassiker der Saison ist es immer schwierig, die klaren Favoriten zu benennen. Die ganz großen Klassikerjäger befinden sich noch im Formaufbau für Flandern und Roubaix, und das Wetter spielt auch eine große Rolle. Doch nach den ersten Rennen haben wir schon einige Fahrer auf dem Zettel (siehe 10 Erkenntnisse nach den ersten Rennen der Saison 2016).

Alexander Kristoff ist in bestechender Frühform, und wenn man ihn nicht abschüttelt, ist er auf den letzten Metern vielleicht der Top-Favorit. Größter Widersacher könnte Greg van Avermaet (BMC) sein. Der Belgier ist derzeit super stark und ihm liegt das Rennen. Sechster, Zweiter, Fünfter, Fünfter waren seine letzten Platzierungen beim Omloop. Mit seiner Endschnelligkeit kann er sich auch auf einen Sprint einer kleinen Gruppe einlassen.

Die Etixx-Quickstep-Truppe stellt gleich mehrere Sieganwärter und wird das Rennen sicher prägen. Im letzten Jahr ließ man sich im Finale zu dritt von Ian Stannard (Sky) narren, das soll nicht wieder passieren. Mit Tom Boonen, Niki Terpstra und Stijn Vandenbergh hat man mehrere Eisen im Feuer. Dazu Tony Martin und Iljo Keisse, die in einer Gruppe sehr wertvoll sein können. In seiner letzten Saison wird Tom Boonen sicher Kapitän sein, denn ihm fehlt noch ein Sieg beim Omloop für seine Klassiker-Sammlung.

Bei Peter Sagan ist die Form nicht so einfach zu beurteilen, denn der Weltmeister hat im Januar bei der Tour de San Luis sein letztes Rennen bestritten. Sagan will endlich einen ganz großen Klassiker gewinnen, da hat der Omloop sicher nicht oberste Priorität.

Gespannt sind wir auf Tiesj Benoot vom Lotto-Soudal-Team. Der 21-Jährige gilt als Riesenklassikertalent und ist in sehr guter Form. Mit Jurgen Roelandts hat er einen erfahren Mann an seiner Seite, der auch um den Sieg fahren kann.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Fahrer, die für einen Platz ganz vorn in Frage kommen. Jens Keukeleire (Orica GreenEDGE), Jasper Stuyven & Edward Theuns vom Team Trek-Segafredo, Mike Teunissen oder Moreno Hofland von LottoNL-Jumbo, …

 

Die Startliste gibt es hier