Niki Terpstra (Etixx-Quickstep) hat die 48. Austragung vom wallonischen Halbklassiker Le Samyn gewonnen. Der Niederländer setzte die entscheidende Attacke 16 Kilometer vor dem Ziel und setzte sich aus einer kleinen Spitzengruppe ab. Terpstra spielte seine Stärke und seine Zeitfahrqualitäten aus und siegte am Ende mit 19 Sekunden Vorsprung auf Scott Thwaites vom deutschen Bora-Argon18-Team. Dritter wurde Florian Sénéchal (Cofidis), der sich im Sprint der Verfolger gegen Loïc Vliegen (BMC) durchsetzte. Der 21-jährige Nils Politt (Katusha) zeigte ein starkes Rennen und wurde Fünfter.
So lief das Rennen
Das Rennen war von den schlechten Wetterbedingungen geprägt. Bei starkem Regen und viel Wind zerfiel das Feld schon zu Beginn mehrfach in viele Gruppen. Später bildete sich eine größere Spitzengruppe, die jedoch wieder eingeholt wurde. Es war ein Ausscheidungsrennen, in dem schon zur Rennhälfte viele Fahrer aufgegeben hatten.
Etwa 65 Kilometer vor dem Ziel griff Gediminas Bagdonas (AG2R) an und es bildeten sich mehrere Verfolgergruppen. In einer 25 Fahrer starken Ausreißergruppe hatten nahezu alle Teams einen Fahrer platziert. Das restliche Feld ließ locker und so war klar, dass der Sieger aus dieser Gruppe kommen muss.
Die Gruppe war zu groß um zu funktionieren, auch weil einige Teams mehrere Fahrer dabei hatten. So gab es immer wieder Attacken. Auch das Team Bora-Argon18 hatte mit Ralf Matzka und Scott Thwaites zwei Fahrer vorn. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel hatte sich auch Nils Politt (Katusha) mit Guillaume van Keirsbulck (Etixx-Quickstep) und Loïc Vliegen (BMC) abgesetzt. Doch auch sie wurden wieder eingeholt und der nächste Angriff erfolgte. Auf einem Pflasterstück wurde das Tempo erneut angezogen, und wieder verloren einige Fahrer den Anschluss. Auch Ralf Matzka konnte in der vorletzten der 25 Kilometer langen Schlussrunden nicht mehr mithalten.
Immer wieder folgten Attacken. Erneut versuchte Vliegen wegzufahren, dann griff 35 Kilometer vor dem Ziel wieder Nils Politt an. Politt konnte schnell eine Lücke von 20 Sekunden reißen und behauptete sich einige Kilometer vorn.
23 Kilometer vor dem Ziel schloss Florian Sénéchal (Cofidis) zu Politt auf. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe mit Niki Terpstra (Etixx-Quickstep), Scott Thwaites und Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo). Das Trio schloss 20 Kilometer vor dem Ziel zu Senechal und Politt auf.
Das Tempo war raus und so konnten auch die zuvor abgehängten Fahrer aufschließen.
16 Kilometer vor dem Ziel setzte dann Niki Terpstra seine Attacke. Zunächst konnten Sven Erik Bystrøm (Katusha) und Scott Thwaites noch folgen, doch dann schüttelte der Roubaix-Sieger von 2014 auch diese ab. Scott Thwaites versuchte allein die Lücke wieder zu schließen, konnte jedoch nicht mehr aufschließen. Der Brite zeigte nach seinen guten Auftritten bei Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne erneut eine starke Leistung.