Die Strade Bianche passt perfekt ins Radsportfrühjahr. Es ist ein hartes Rennen, das selbst von den Klassikerspezialisten alles abverlangt. Auf Feldwegen über die Hügel der Toskana – und das in den ersten Märztagen. Das Rennen wirkt anachronistisch und zeigt einen Radsport, der vor allem Traditionalisten das Radfahrerherz höher schlagen lässt. Doch das Rennen hat keine lange Tradition, wie etwas Paris-Roubaix. Die Strade Bianche wird am Samstag erst zum 10. Mal ausgetragen.

Sportlich ist das Rennen packend, unberechenbar und höchst unterhaltsam. Die kraftvollen Klassikerfahrer kommen mit dem losen Untergrund super zurecht, doch die vielen Anstiege lassen sie leiden. Den leichteren Fahrern, die vor allem in den Ardennen groß auftrumpfen, behagt eher der Schotter nicht. Es ist ein Rennen für die Allrounder unter den Eintagesspezialisten.

Schmale Wege, viel Wind – auf Position fahren ist sehr wichtig
Schmale Wege, viel Wind – bloß nicht den Anschluss verlieren (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

 

Die Strecke

Profil Strade Bianche 2016
Profil Strade Bianche 2016

Über 176 Kilometer führt die Schleife von Siena aus durch die Toskana. Zunächst nach Süden, von Montalcino aus zurück gen Norden. Nach insgesamt 52,8 Kilometern über unbefestigte Straßen, wartet auf den letzten Metern ein kurzer, aber mit 16 % sehr steiler Anstieg zum Ziel auf dem sehenswerten Il Campo im Herzen Sienas.

Streckenkarte der Strade Bianche 2016
Streckenkarte der Strade Bianche 2016

Die Entscheidung wird auf den letzten 20 Kilometern des Rennens fallen, denn die haben es in sich. Hier entscheidet die verbliebene Kraft in den Beinen. Das Rennen ist zwar nicht extrem lang, aber die Schotterpassagen und die vielen Anstiege saugen die Kraft aus den Beinen. Es wird ein Ausscheidungsfahren geben, bei dem im Finale nur noch wenige Fahrer um den Sieg kämpfen.

Die letzten Kilometer der Strade Binache 2016
Die letzten Kilometer der Strade Binache 2016

 

Die Favoriten

Zdenek Stybar siegte im letzten Jahr (Foto: Roth&Roth-foto.de)
Zdenek Stybar siegte im letzten Jahr (Foto: Roth&Roth-foto.de)

Im letzten Jahr siegte Zdenek Stybar (Etixx-QuickStep). Dem ehemaligen Crosser ist das Rennen wie auf den Leib geschneidert: Schwer und technisch anspruchsvoll, zudem braucht man Renninstinkt und massig Power in den Beinen. In diesem Jahr soll es laut Wettervorhersage regnen, das rückt die Steuerkünstler wie Stybar oder auch Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) noch mehr in die Favoritenrolle. Doch auch Greg van Avermaet (BMC), der mit überragender Form am vergangenen Samstag den Omloop Het Nieuwsblad gewonnen hat, ist einer der Top-Favoriten. Der einzige Fahrer, der zwei Mal gewinnen konnte ist Fabian Cancellara (Trek-Segafredo). Für „Spartakus“ sind die „Weißen Straßen“ wie gemacht.

Alejandro Valverde an der Spitze (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Alejandro Valverde an der Spitze (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

 

Alejandro Valverde (Movistar) stand schon zwei Mal auf dem Podium und er hat mit Givanni Visconti einen sehr starken Teamkollegen an seiner Seite.

Auch Tiesj Benoot (Lotto Soudal) sollte man auf dem Zettel haben. Der junge Belgier ist in super Form und ihm liegen die Hügel mehr, als flache „Bolzerstrecken“. Benoot gilt als künftiger Ronde-Kandidat und er wird bei der Strade sicher freie Fahrt bekommen.

Das Sky-Team schickt mit Michal Kwiatkowski den Sieger von 2014 ins Rennen und hat mit Peter Kennaugh einen weiteren Fahrer dabei, der weit vorn landen kann.

Sollte es wirklich Regnen, darf man auf Mike Teunissen (LottoNL-Jumbo) gespannt sein. Der 23-Jährige ist ein Steuerkünstler und bekommt in Abwesenheit von Sep Vanmarcke sicher Freiheiten.

Peter Sagan mit Zdenek Stybar und Alejandro Valverde am Hinterrad (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)
Peter Sagan mit Zdenek Stybar und Alejandro Valverde am Hinterrad (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

 

Wer auch immer euer Favorit ist, lasst es uns wissen und macht mit bei unserem Twitter-Klassiker-Tippspiel.

Startzeit: 11.00 Uhr
Zielankunft: ca. 15.11 Uhr

 

Die Startliste gibt es hier