Am Samstag steht das erste Monument des Radsportjahres auf dem Programm. Die Primavera ist gleichzeitig das längte Eintagesrennen des Jahres. Über 291 Kilometer führt die 107. Austragung von Mailand nach Sanremo. Ein langes Rennen, bei dem es gilt, jedes Korn zu sparen, um am Ende die „Capi-Anstiege“ mit den Besten überqueren zu können und dann im Sprint die letzten Kraftreserven zu mobilisieren.

Ohne ein starkes Team, dass sie bis zum Finale aus dem Wind hält, haben die Kapitäne keine Chance. Die ersten 100 Kilometer sind flach und bieten einer Ausreißergruppe gute Chancen, einen großen Vorsprung herauszufahren. Doch wenn es in die entscheidende Phase geht, schmilzt der Vorsprung schnell zusammen.

Das Finale bahnt sich dann mit den drei kurzen Anstiegen Capo Mele, Capo Cervo und Capo Berta an, die innerhalb von 15 Kilometer absolviert werden müssen. Vom Gipfel des Capo Berta sind es noch gut 40 Kilometer bis ins Ziel. Vor den Anstiegen wollen die Kapitäne weit vorn fahren, was zu hohem Tempo im Feld, Gedränge und meist auch Stürzen führt. Auch die Abfahrt vom Capo Berta ist technisch anspruchsvoll und nicht ungefährlich.

Mit der Cipressea wird das heiße Finale dann eröffnet. Für die Klassikerfahrer sind Cipressa und Poggio die letzten Möglichkeiten, die Sprinter abzuhängen.

Das Finale:

Das Finale
Das Finale

Die Entscheidung

Die explosiven Fahrer wie Greg van Avermaet oder Vincenzo Nibali können schon an der Cipressa versuchen den endschnellen Fahrern den Zahn zu ziehen und vielleicht eine kleine Gruppe zu initiieren. Am Poggio werden dann endgültig die Karten aufgedeckt. Vollgas bis zum Gipfel, wer dort nicht bei den Besten ist, hat kaum noch Chancen zurückzukommen.

Der Weg vom Gipfel bis zur Ziellinie ist mit knapp fünf Kilometern recht kurz. Gute Abfahrer, wie Peter Sagan, Vincenzo Nibali oder Fabian Cancellara können hier aus einer kleinen Lücke einige Sekunden Vorsprung machen. Doch wie gut arbeiten die Ausreißer zusammen? Am Ende wird auch entscheiden, ob Fahrer wie Alexander Kristoff noch mit Hilfe ihrer Teamkollegen Anschluss finden können. Denn auch nach knapp 300 Kilometern ist der Sieger von 2014 im Sprint nur schwer zu schlagen.

 

Profil Cipressa & Poggio
Profil Cipressa & Poggio

 

Die letzten Kilometer

Profil letzte Kilometer
Profil letzte Kilometer

Die Favoriten

Nach den starken Auftritten in diesem Frühjahr sind Greg van Avermaet, Peter Sagan, Alexander Kristoff und Fabian Cancellara die Topfavoriten auf den Sieg. Auch Michael Matthews sollte man auf der Rechnung haben. Im Sprint ist Kristoff der Schnellste, doch Van Avermaet und Cancellara werden versuchen ihn abzuhängen. Peter Sagan ist sicher stark genug, die Angriffe parieren zu können, doch er musste sich zuletzt van Avermaet zwei Mal im Sprint geschlagen geben und will sicher nicht erneut nur auf dem zweithöchsten Treppchen stehen.

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Aus deutscher Sicht fehlen gleich zwei Fahrer die gute Chancen gehabt hätten. Neben John Degenkolb musste auch Andre Greipel den Start absagen, weil er sich bei der Algarve-Rundfahrt mehrere Rippen gebrochen hatte.

 

Die Startliste gibt es hier
Voraussichtliche Zielankunft: 16:50 Uhr – 17:30 Uhr

Die Verteilung des Preisgeldes:
1° arrivato € 20.000,00
2° “              € 10.000,00
3° “              € 5.000,00
4° “              € 2.500,00
5° “              € 2.000,00
6° “              € 1.500,00
7° “              € 1.500,00
8° “              € 1.000,00
9° “              € 1.000,00
10° “ –20°  € 500,00
Totale € 50.000,00